AMORAL - IN SEQUENCE

Label: | G |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 55:42 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Hier ist es also nun, das siebte Album der Finnen von Amoral. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis eben noch nie etwas von dieser Band gehört habe. Also erst einmal Hintergrundwissen von Dr. Google erfragen. Die ersten drei Alben warten mit technisch höchst anspruchsvollen, progressiv melodischem Death Metal auf. Dann gab es einen Sängerwechsel und man spielte die nächsten drei Longplayer mit einem gewissen Ari Koivunen ein. Dieser smarte junge Sänger ist Kandidat von Starmania gewesen, so in etwa das finnische Format von The Voice sag ich jetzt mal. Was zur Folge hatte, dass viele Die Hard Fans sich von der Band abwandten, weil ihnen die Pseudo Power Metal Gesänge dann weniger zusagten. Aber nun ist das neue Album am Start, und der alte Sänger Niko Kalliojärvi wieder mit dabei, als dritte Gitarre und um die manchmal sehr weibliche Stimme von Ari mit kräftigen Growls zu unterstützen. Ich dachte wirklich am Anfang, es wäre eine female fronted Kapelle, alleine auf dem Coverfoto war nichts dergleichen zu sehen.
Herausgekommen ist ein phantastisches, melodiöses Album mit viel Abwechslung, das mit jedem Hören wächst. Genial produziert berührt jeder Song auf seine eigene Art. Ja selbst die Balladen lassen die Härchen auf dem Arm steil stehen, einfach nur schön mit extrem viel Gefühl, aber zu keiner Zeit kitschig oder schwülstig. Die fünfundfünfzig Minuten Spielzeit gehen rasch vorbei, ich kann keine Füller ausmachen und selbst das mehr als zehnminütige „From The Beginning (The Note Part 2)" fesselt über die Gesamtlänge. Eine glasklare Produktion hebt die durchweg im Midtempo angesiedelten Stücke um ein weiteres Stück in progressive Gefilde. Einzig mit „Defuse The Past“ erinnern Amoral noch einmal an alte Zeiten und geben richtig Gas. Und auch das steht ihnen gut zu Gesicht. Ich glaube, ich schenke mir jetzt einen "Lemmy" ein und drücke nochmal auf Play.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt