Als Intro fungiert ein Gitarrensolo, das schon mal besser gefällt als jeder Einspieler. Die Berliner aus Pankow haben sich Heavy Metal auf die Fahne geschrieben und frönen diesem in über dreizehn Tracks, teils gern instrumental. Das heißt, dass die leicht uncleanen Shouts nicht zu viele Parts bekommen. Sie sollen auch nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Gitarre. Diese wurde mit Hall versehen und mag liebend gern hohe Tempi. Nicht nur in "I'm Fucking Bewitched" lässt sich ein langes Solo aus, dem man schon Spielfreude nachsagen kann, sondern die Songs leben von ihren Ideen. Die wuchtige und klare Produktion geht völlig in Ordnung. Hexenizer sind Bassist Tom S. und Gitarrist und Vocalist Andy Charrocker, der ganz sicher weiß, wer Eddie Van Halen ist. Das Schlagzeug wurde von Sessiondrummer Andy Schädel eingezimmert. Bis hierhin scheint an sich alles in Ordnung zu sein. Doch es regiert ein konfuser Eindruck von gefühlt unfertigen Songs. Das liegt in erster Linie an ohrenscheinlicher Strukturlosigkeit und zu viel gekonnter Gitarrendominanz ohne fundiertes Songwriting. Die Idee allerdings, in zwölf von dreizehn Songtiteln das Wort 'Witch' einzubauen, ist schon fast wieder cool. Für ein Debütalbum gerade okay, denn man bemerkt deutlich, dass noch Luft nach oben ist.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht