Diese vier Jungs gründeten sich im Jahre 2005 in Athen, brachten in 2007 und in 2010 ein Demo und debütierten mit dem "Red Flows" Album in 2011. In 2014 stand das zweite Album an, welches jetzt noch einmal veröffentlicht wird. Raw In Sect liefern Thrash Metal mit Anspruch, das wird schnell klar. Allerdings entsprechen sie diesem Stil auch nicht mit Stangenware, sondern haben ganz eindeutig ihren eigenen Sound. Die Vocals erscheinen lageangepasst, werden mal rough gesungen, geröhrt oder gegrowlt. In ihren Songlängen, zwischen zwei und neun Minuten variierend, haben sie ohne ständige Wiederholungen einiges zu sagen. "Black Stoner (Part I & II)" ist so ein langer Vertreter, der besonders auf sprichwörtlich filigranes Drumming baut, fernab von bekanntem Taktwerk und dabei das Kunststück fertigbringt, bis pianissimo auszuklingen. Es ist interessant, den Riffarbeiten zuzuhören, die immer wieder andere Abfolgen spielen, auch mal leicht disharmonisch wirken und dabei dennoch einfach bleiben. Immer wieder tauchen irgendwie fernöstlich klingende Melodien auf, die sie offensichtlich gerne in ihre Songs mit einbauen. Man könnte dem Quartett aus Griechenland auch einen Progverdacht anhängen wollen, was die Angelegenheit unterm Strich aber nur noch interessanter macht. Weil Ausflüge in die Moderne keine konkrete Begründung finden, darf sich auch trotz vieler leiserer Passagen die alte Garde an diese Band herantrauen. Es könnte eine interessante Reise werden.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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