Sie kommen aus Warschau und bringen schon ihren vierten Longplayer mit. Dass sie keinen Soundtrack zum geselligen Bierkonsum liefern, dürfte sich bereits rumgesprochen haben, denn Tides From Nebula haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass ihr Name ins Spiel kommt. Die Musik des Quartetts einfach als Entspannungsmucke abzutun, käme ihr nicht gerecht. Sicherlich ist sie alles andere als aufreibend, doch ein größerer Faktor ernsteren Zuhörenswillen darf vom Hörer schon erwartet werden, denn das musikalisch Erschaffene ist schon recht anspruchsvoll. In den Feldern getragener Synthies können noch quirlige Keyboards auftreten, wie im lauter endenden „Knees To The Earth“. Dafür beginnt „All The Steps I’ve Made“ mit leiseren Gitarren, die sich langsam in den Song hineinsteigern. Geil auch die Soundberge, die sich in „Traversing“ auftun. Aus einem Pilotton in „We Are The Mirror“ entsteht ein knackiger Song, ausnahmsweise mal mit recht treibendem Schlagzeug. Wer jetzt noch immer auf einsetzende Vocals wartet, muss sich damit knallhart konfrontiert sehen, dass die Polen ihre Atmosphären mit reiner Instrumentalmusik kreieren.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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