Mit Thormesis meldet sich anno 2015 eine der Größen der deutschen Pagan/Black Metal Szene zurück. Ihre Erfolgsgeschichte begann bereits 2008 mit dem in Eigenproduktion veröffentlichten Album „Gehet Hin Und Kämpft“. Nach zwei weiteren Alben wurde es dann still um das süddeutsche Quartett um Sänger Velsir. Nun sind die Jungs wieder da und zwar mit neuem Line-up, neuem Album und neuer Musik! Denn der Klang des neuen Silberlings mit Namen „Freier Wille – Freier Geist“ unterscheidet sich doch deutlich von dem der Vorgänger. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass nun auch einige klassische Rock 'n' Roll Elemente in die Musik von Thormesis einfließen. Außerdem wirken auch in der Szene bekannte Gastmusiker mit, namentlich Horaz (Imperium Dekadenz) und Christoph Hellmann (Riger/Ahnengrab). Wie klingt das ganze nun in der Praxis? Das Album beginnt mit einem ruhigen, einem Herzschlag unterlegten Intro. Dieses steigert sich zum Ende hin bevor mit „Freier Wille – Freier Geist“ auch gleich der erste Song beginnt. Und wie dieser beginnt, schnell, mit Power, einer fetzigen Gitarre und wildem Gesang. Zur Mitte hin wird das Stück dann etwas melodischer und endet mit einem gesprochenen Text. Gelungener Einstieg. Der Song „Weltenschrei“ ist dagegen genau entgegengesetzt aufgebaut. Er beginnt ruhiger und wird dann wilder. Dieses Stück erinnert an Ambient Black, jedoch sind hier auch die erwähnten Rock 'n' Roll Elemente besonders gut erkennbar. Im Mittelteil kommt ein ruhiger, gesprochener Part wie er sich hauptsächlich im Pagan Metal findet. Zum Ende hin gibt es dann noch mal schonungslos Black Metal auf die Ohren. Ein sehr facettenreicher Song. „Trostlos“, in dem Horaz mitwirkt, ist ein schneller, druckerzeugender Song mit einem Refrain im typischen Black Metal Stil und endet mit einem eindrucksvollen Solo. Beschlossen wird die Scheibe durch den Song „Wenn Der Schmerz Dich Lobt“. Ein Song, der sich ganz dem Black Metal verschrieben hat, schnell, aggressiv, böse und düster. Jedoch wird er aufgelockert durch ruhigere Parts und eingestreute Clearvocals. Was nach dem Hören bleibt, ist ein solider Gesamteindruck. Alles in allem ist das Album ein homogenes Gesamtwerk mit gutem Klang und viel Abwechslung. Allerdings kann man sich auch ein wenig fragen, was das denn nun war. Thormesis tut zwar viel, doch wirkt es an manchen stellen etwas halbgar. Dennoch ein gelungenes Album.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach

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Gibt es in Rothenburg ob der Tauber nicht ein Foltermuseum? Möglicherweise nennt man das jetzt Kriminalmuseum und dürfte vom Namen her nicht mehr viele Bezüge zu den ebenfalls dort beheimateten Thormesis hergeben. Die nämlich spielen Pagan Black Metal mit deutschsprachigen Lyrics. Unclean geschriene Vocals sind gesetzt, auch wenn sie in "Mein Letztes Lied" von cleanem Gesang begleitet werden. Wenn man die Texte auch nicht immer genau versteht, bemerkt man schon an ihrer Rhythmik und Betonung, dass es Deutsch ist. Das Quartett mit zwei Gitarren kümmert sich zu 75% um die Vocals. Nur ihr Basser Berucas konzentriert sich ausschließlich auf seinen Tieftöner. Ihre neun Songs auf dem vierten ihrer Werke werden in einer zeitgemäßen Produktion präsentiert, lieben höhere Geschwindigkeiten und bleiben mit einigen Rhythmuswechseln sehr straight. Das macht eine gewisse Epik aus, was sich schon von Anfang an bemerkbar macht, wo sich ein recht stilles Intro in den Titeltrack steigert.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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