SIN STARLETT - DIGITAL OVERLOAD (Album)

Label: | EMANES METAL |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 47:52 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Lange hat es gedauert, bis das starke Debütalbum „Throat Attack“ aus dem Jahre 2012 einen würdigen Nachfolger finden sollte. Nun liegt der neue Longplayer (als LP oder CD mit unterschiedlichem Coverkonzept erhältlich) mit dem Titel „Digital Overload“ endlich vor, und das Teil hat es wahrlich in sich! Die acht Tracks knallen sauber produziert und energiegeladen aus den Boxen, dass man richtiggehend feuchte Augen bekommt. Die fünf Luzerner konnten sich im Vergleich zur starken Vergangenheit nochmals mächtig steigern. Die Songs sind kompakt, abwechslungsreich und ausgereift, und vor allem Sänger Elias ist kaum mehr wieder zu erkennen. Der stark verbesserte Gesang ist die wohl größte, wenn auch wichtigste Neuerung im Hause der Starletten. Mit dem bereits von der letztjährigen Seven-Inch-Single bekannten „Electric Expander“ legt man mit dem schwächsten Song der Scheibe los, um dann mit „Tear Down The Halls“ den ersten Kracher vorzulegen. Das Riffing dieses Tracks erinnert an Judas Priest zu ihren besten Zeiten! Das mit Akustikgitarren eingeleitete und schön hochgesteigerte „Force And Thunder“ zeigt sich im ersten Teil US Metal beeinflusst, um dann in einen Knaller allerbester Güte überzugehen. Nicht das einzige Mal auf dieser Scheibe, dass Running Wild typische Songelemente herausstechen. Man höre sich das letzte Drittel dieses Songs an. So würde es gehen, Herr Kasparek! Der anschließende Titeltrack ist eine Perle in typischer Starletten Manier: melodisch und eingängig, aber trotzdem schön heavy! Das treibende „Savage Nightshifts“ könnte genauso gut von einem Klassikeralbum von Accept oder Priest stammen. Einfach nur geil! Mit „The Last Straw“ stimmt man wieder etwas ruhigere Töne an und greift erneut klare US Metal Einflüsse auf. Im zweiten Teil des Songs zieht man das Tempo dann wieder etwas an, so dass ein sehr abwechslungsreicher Track resultiert. Mit dem sehr eingängigen „Righteous Saviours“ zeigt man wie elegant das Vermächtnis der 80er mit der Gegenwart verknüpft werden kann, ohne jemanden zu kopieren! Das absolute Highlight des knapp 48minütigen Ohrgasmus folgt in Form von „Sideway Warriors“. Auch hier beginnt man mit melodischen Akustikklampfen und steigert den Track in eine wahre Abrissbirne. Ein perfekter Abschluss eines Hammeralbums, welches definitiv ein erstes großes Highlight des noch jungen Jahres darstellt. Auch wenn die New Wave Of British Heavy Metal Einflüsse im Sound des Quintetts immer noch unverkennbar und dominant sind, zeigt man sich im Songwriting breiter und ausgereifter als in der Vergangenheit und verarbeitet auch immer mehr US Metal Einflüsse. Damit entsteht eine interessante und abwechslungsreiche Mischung, die sofort nach mehr lechzen lässt. Das nächste Album lässt hoffentlich nicht wieder drei Jahre auf sich warten.
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steph Bachmann