Absolut ernst zu nehmende Sounds bieten The Lions Daughter feil. Vom Bandnamen her könnte man auf wesentlich seichtere Mucke tippen, doch vom Cover her könnte man schon skeptisch werden. Von Coverartwork im üblichen Sinne kann man hier aber nicht mehr sprechen, denn das ist ja schon ein Gemälde, was Paolo Girardi hier geschaffen hat. Tatsächlich bekommen die Ohren deathmäßigen und absolut abgründigen Black Metal auf die Zwölf, der in jedem Tempo zündet. Das Trio aus St. Louis verzichtet in "Four Flies" auf einen leiseren Mittelpart und dünnt einfach mal die Anschläge aus, auch nicht schlecht. Geil wie danach "Midnight Glass" rhythmisch loslegt, so macht Doublebass nicht nur Spaß, sondern auch Sinn. Eine Lehrstunde für den auf Hochglanz polierten Powermetal. Ziemlich füllig und voluminös sind die uncleanen Vocals, die gleichzeitig Blut und Feuer spucken. Richtig geil sind die monströsen Stampfbeats im quasi-Titelstück zum Schluss. Tödlicher Hammer! Vor vier Jahren kam "Shame On Us All" heraus, jetzt das zweite Album. Die rohe Produktion mit reichlich grellem Beckengezische hat Ecken und Kanten drin gelassen, auch ein paar sympathische Rückkopplungen. Ziemlich authentisches Material also, das bitteschön Gehör finden sollte.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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