DEADHEADS - LOADED


Label:HIGH ROLLER
Jahr:2015
Running Time:33:04
Kategorie: Neuerscheinung
 

Deadheads sind vier Schweden, die 2014 mit ihrem Debüt "This Is Deadheads First Album (It Includes Electric Guitars)" so richtig Furore machten. In kürzester Zeit legten sie nun den Nachfolger vor. Die frühen Fleetwood Mac, New York Dolls, The Misfits, Iggy Pop, Hellacopters, Nashville Pussy, The Nomads und in heutigen Zeiten Graveyard sind alle Bands, die im Zusammenhang mit der stilistischen Beschreibung der Band genannt werden. Bemüht man entsprechende Lexika hinzu, so werden als Deadheads auch die Fans der psychedelischen Rockband The Grateful Dead genannt. Wir erwarten also Retrorock irgendwo zwischen den 60igern und den 80igern mit einer fetten Prise Punk und das alles im Flair ausdünstender, sternförmig blättriger Gewächse. Und? Von vorne einen in die Fresse und gleichsam ein Arschtritt, der uns locker in die Stratosphäre kickt, will sagen, geil, geil und nochmal geil. Ein paar Beispiele gefällig? Nee. Da kann man keinen Song auslassen. Wirklich alles Killer! Schon der Opener "There's A Hole In The Sky" liefert Riffs und Grooves zum Abwinken und eine Stimme. Wow! Eine fantastische Gitarre, wilde Drums und eine Hammondorgel am Anschlag in "Out Of There". Yeah, that's real Rock. Die dreckige Gitarre in "Shine On" könnte auch von Phil "Wizzö" Campbell gezockt werden und ein Refrain. Wer da nicht seinen Arsch oder seine verbliebene Haarpracht schüttelt, ist selber Schuld. Klavier und die mega verzerrte Gitarre jammen im roughen Mix um die Wette und ein Outro, das Led Zeppelin auch nicht besser hinbekommen hätten. Etwas Blues gefällig? "Empty Holes" erinnert an die ganz großen Meister und diese Gitarre, einfach Hammer, richtig fett. "Let Loose The Fool" ist urwüchsiger Rock 'n' Roll im Boogie-Style, der einfach nur fetzt. Nochmal zurück in die Rockin' Sixtees mit "The Need To Sleep", nur viel schneller und Riffings und Soli, die einfach nur umhauen und die Stimme voll auf den Punkt. Auch "When Blood Runs Out" passt. Etwas moderner und ein bissel in Richtung Playlisten schielend. Sind das Twingitarren? Egal. Manne Olander (Vocals / Rhythmus Gitarre) und Rickard Hellgren (Lead Gitarre) erhalten von mir ab sofort den Status eines Halbgottes. "What's True" ist fetter Rock 'n' Roll mit Wurzeln irgendwo bei Little Richard, Jimi Hendrix, Jerry Lee Lewis nur noch rauer und schneller. "The Horror" startet mit leichter Hanfnote und driftet dann irgendwo in Punkgefilde ab. Aber klar gibt es auch hier die volle Breitseite. Bislang lag die Durchschnittsdauer der Songs bei knapp drei Minuten, getreu dem Motto "in der Kürze liegt die (volle) Würze". Der Rausschmeißer "UCP" kann daher mit einer Spieldauer von über sieben Minuten schon als Monumentalwerk angesehen werden und entpuppt als psychedelisch angehauchtes Progmonster mit derbe-knackigen Rockparts und fast ejakulierenden, sorry den Ausdruck, Gitarren. Hammer, wie der Rest der Scheibe, die mich absolut vom Hocker gehauen hat und nach Bestnoten schreit.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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