BLACK TWILIGHT CIRCLE - DESERT DANCES AND SERPENT SERMONS


Label:IRON BONEHEAD
Jahr:2015
Running Time:45:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich bin doch etwas überrascht, dass dieses Album über Iron Bonehead erscheint, handelt es sich hier doch nicht um das übliche Gerumpel, das man mit Blasphemy, Sarcofago oder Beherit vergleichen kann. Ich weiß leider nichts über diese Band... weder wo sie herkommen, noch wie lange es sie schon gibt oder wie viele Alben sie bislang veröffentlicht haben. Ich kann also nur die Musik beschreiben, und die ist ziemlich außergewöhnlich. Es beginnt episch mit cleanen Gitarren und Kriegstrommeln. Melancholisch, fast psychedelisch scheint es weiterzugehen, doch dann bricht das Gewitter aus. Man fühlt sich mit den fadendünnen Gitarren, dem simplen Schlagzeug und dem heiseren Kreischgesang an die Frühwerke polnischer Bands wie Graveland oder Behemoth erinnert. Aber bei diesen Wutausbrüchen bleibt es nicht. Flöten und Akustikgitarren läuten leiten den zweiten Track ein, der Lagerfeuerstimmung verbreitet. Nach drei Minuten folgt holpriger Black Metal im galoppierenden Tempo. Auch Klargesang ist zu hören. Das Oldie-Sample-Intro von „Roadburn Mutilation On The Outski“ irritiert zunächst, bevor es schrammelig weitergeht. Und auch der dreizehnminütige Abschlusstrack verlangt dem Hörer nochmal alles ab. Black Twilight Circle stechen klar heraus aus der Menge der Black Metal-Kopisten dieser Tage, sind kurzweilig und entpuppen sich als geniale Songwriter. Definitiv die Black Metal-Überraschung des Jahres, auch wenn sie damit rechnen müssen, dass selbst die Traditionalisten, die sich hier weitgehend angesprochen fühlen müssten, hier und da vor den Kopf gestoßen fühlen dürften...

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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