Classic Rock, Retro und Vintage ist derzeit die Schiene, auf der sich vieles tummelt. Dem Genre haben sich auch die Norweger Tiebreaker verschrieben und das im sehr klassischen Gewand mit dem 70ger Esprit von Led Zeppelin und einer dicken Tüte Southern Rock a la Lynyrd Skynyrd. Von den Protagonisten seien insbesondere der Sänger Thomas Espeland Karlsen und der Mann Olav Vikingstad am Sechssaiter erwähnt. Der Opener "Early Morning Love Affair" scheint in seinem melodischen und im klassischen Rock angesiedelten Gewand wie zigfach gehört. Angenehm fallen die hier leicht rauchige Stimme und der tolle Job an der Gitarre auf. "Nicotine" kommt im etwas älteren 70iger Style mit einem hier nun merklich nach schottischem Whiskey klingenden Mikro, wieder guten Gitarren im Midtempo und dann und wann einer Hammond rüber. Den Namen "Homebound" tragen die beiden Balladen auf dem Ouput, wobei "Part 1" Anleihen an die Powerballaden der 80ger mit einem kräftigen Schuss Südstaaten Flair zeigt und "Part 2" wesentlich ruhiger daher kommt. "The Getaway" ist eine typische Led Zeppelin Nummer mit aggressiverer, schreiender Stimme, ebenso wie "El Macho Supreme" mit hier allerdings zwingenderem Groove. "When Can Love Go Wrong" ist wieder ruhiger und einem hier sogar bis in die 60iger zurückgehenden Spirit. Und wieder grüßen Lynyrd Skynyrd auf dem schleppenden, aber mit klasse Gitarren gespickten "Trembling Son". Etwas mehr Blues gefällig? Dann mal reingehört in das abschließende "Walk Away".

Fazit: Sehr wenig, sorry nix Neues, aber dafür Althergebrachtes mit handwerklich begabten Musikern und einem sehr guten Mann am Mikro. Für meinem Geschmack etwas zu sauber und insbesondere zu berechenbar. Außerdem fehlen mir für wirklich guten Retro die Doom- und Stonerelemente.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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