Ist „Merda“ nicht das spanische Wort für „Scheiße“? Jau, tatsächlich! „Merda Mundi“, so steht es bei Metal Archives erläutert, bedeutet „Shit Of The World“. Soll das nun ein Kaufanreiz sein? Ist diese Band wirklich so Scheiße? Dieses belgische Soloprojekt wurde jedenfalls 2006 ins Leben gerufen und hat bislang sechs Alben auf die Menschheit losgelassen. Der gute Herr Déhà scheint auf jeden Fall ganz viel Freizeit zu haben und ist bandmäßig sehr umtriebig. Obwohl er gerade mal dreißig Lenze zählt, hat er musikalisch schon so einiges auf die Beine gestellt. Sein Post Rock-/Ambient-Projekt Aurora Borealis ist mir ein Begriff, aber er tummelt sich auch in den Bereichen Doom Metal, Drone, Speedcore, EBM, Grindcore und sogar Reggae. Dann noch der Projektname Merda Mundi. Ich muss gestehen, ich bin sehr skeptisch, ob das überhaupt etwas taugt... Raw Black Metal wurde mir angekündigt, und das trifft den Nagel auf den Kopf. Punkig runtergerotzt und stetigen Hochgeschwindigkeitsorgien, die hörbar programmiertes Schlagzeug enthalten. Hin und wieder gibt es mal ein doomiges Lavariff, doch das bleibt eher die Ausnahme. Der Belgier ist auf Krawall aus. Die Produktion ist dünn und unterstreicht somit perfekt den Hass, den das Album auch vermitteln soll. Auch wenn das hier brutal ist und auch mal an Bands wie Marduk oder Endstille erinnert, will so richtig der Funke nicht überspringen. Schlecht oder gar Scheiße ist das hier bestimmt nicht, aber außer schnell ratterndem Drumcomputer und kehligem Kreischgesang bleibt leider auch nicht viel hängen. Für Leute, die angepisst von der Arbeit nach Hause kommen, ist dieser apokalyptische Soundtrack jedoch bestens geeignet.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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