THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - SKYLINE WHISPERS

Label: | CORONER |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 62:43 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Wieder mal eine Zusammenarbeit zweier Musiker, die auf Tour 2007 Pläne schmiedeten, abseits ihrer Brötchengeber ein Album auf den Markt zu bringen. In diesem Fall allerdings bereits das Zweite. Es handelt sich bei The Night Flight Orchestra um Sänger Björn Strid (Soilwork) und Basser Sharlee D`Angelo (Arch Enemey, Spiritual Beggars). Ebenfalls mit dabei sind die Recken David Andersson (Soilwork, Mean Streak) an der Gitarre, Richard Larsson (Von Benzo) an den Keyboards und Sebastian Forslund (Percussion, Gitarre, Keyboard), sowie Drummer Jonas Källsbäck (Mean Streak). Musikalisch ausgerichtet hat man sich auf die 70er-Jahre bis hin zu den frühen 80er-Jahren. Natürlich werden hier feine Streifzüge durch vergangene Werke berühmter Bands gemacht, die sich nicht immer latent hinterm Vorhang verstecken. Referenzen zu Kansas, stimmlich manchmal gar Kiss, Eddie Money, REO Speedwagon, Styx und natürlich den Heroes der britischen Szenen wie Deep Purple, Rainbow und auch Whitesnake, sind stets hörbar. Aber egal wer wen beeinflusst hat, diese Truppe hat ein Händchen für die nötigen Hits. Ganz großartig der Earcatcher „All The Ladies“, der AOR-Kracher „I Ain`t Old I Ain`t Young“, der mit einem coolen Eric Clapton-Riff beginnt. „Stiletto“ wäre 1981 mit Sicherheit ein Hit in den Charts geworden. „Lady Jane“ dürfte als bester Track des Albums gelten, aber das ist nur meine unwichtige Meinung. Hier kommt kein Rock-Fan zu kurz, der ehrlicher und handgemachter Musik den Vorzug gibt. Als passender Gimmick wurde der CD-Aufdruck als Vinyl geprägt. Nichts Neues, aber immer wieder schön.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak
THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - SKYLINE WHISPERS

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2018/2015 |
Running Time: | 61:09 |
Kategorie: |
Re-Release |
Alle guten Dinge sind drei, wie der Volksmund sagt und bei der schwedischen Supergroup / Classic Rock Band The Night Flight Orchestra, sind es derer sogar vier. Mit "Skyline Whispers", dem zweiten Album der Arch Enemy - Soilwork - Mean Streak - Synthese, damalig im Juni 2015 über das italienische Label Coroner Records released, wird im November 2018 der insgesamt vierte Longplayer den Fans über Nuclear Blast zugänglich gemacht und genauso wie das Erstlingswerk "Internal Affairs", erstmalig auch auf Vinyl gepresst. Nachdem die aktuellen Alben "Amber Galactic" von 2017 und "Sometimes The World Ain´t Enough" von 2018 bei mir, wegen zu angepasster, glatt gebügelter Arrangements und nur wenig Finesse, nur mäßig wegkamen, das Debütwerk allerdings richtig knallte, bin ich nun auf den zweiten Output mehr als gespannt. Die Schweden bleiben bei ihrer gewohnten Spieldauer je Silberling von einer guten Stunde und der üblichen Songanzahl von einem Dutzend. Gegenüber dem Original hat man jedoch "September You´re A Woman", noch als Bonus und damit als dreizehnte Nummer drauf gepackt. Der Opener "Sail On" beginnt standesgemäß mit einem Meerrauschen und den schon mehrfach genutzten Riffs auf älterer Kiss-Alben.
Flott und knackig geht es mit druckvollem Hardrock richtig gut los und an Stelle der Hammond bei "Siberian Queen" auf dem Debütwerk, wird hier ordentlich auf die Klaviertasten eingedroschen. Der melodiöse Hardrock der 80er-Jahre in Form von Toto, Boston, Foreigner & Co. stand Pate, beim gleichermaßen druckvollen "Living For The Nighttime". Mit noch mehr Tunes und poppigem Wippfaktor arbeitet "Stiletto", welches gerade so durchgeht aber schon deutlicher an die neueren Outputs erinnert, wobei hier klar die raueren Riffer im Vordergrund stehen. Beim kurzen "Owaranei Palisades", überraschen psychedelische und doomartige Klänge und das nachfolgende "Lady Jade", schlägt richtig aggressive und ursprüngliche Töne an und erinnert mehr an die experimentellen, proglastigen 70er-Jahre. "I Ain´t Old I Ain´t Young" ist purer AOR aber wirklich interessant und spannend gemacht. Gekacker von ein paar Mädels und wieder Kiss bei "All The Ladies" und zwar so stilecht, dass ich erstmal nachschauen muss, ob es sich hier um ein Cover handelt, was sich allerdings mit den locker flockigen Ausflügen, die ein ums andere Mal zum sexy Hüftschwung einladen, erledigt. Während auf dem Vorgänger Funk und Latin Rock für die nötige Abwechslung sorgten, eröffnet das rockige "Spanish Ghost" mit spanischem Flair. Mit so leicht Proganflügen und sowohl Tastenistrumente wie auch Gitarren-Riffs, die an Deep Purple erinnern, ist das groovige "Demon Princess" versehen.
Der Titeltrack und als Instrumental aufgezogene "Skyline Whispers", mit fast scheppernden Klaviertasten versprüht pure Melancholie. Der elfte Song heißt "Roads Less Travelled" und genau darauf hat jeder gewartet. Einfach ein fantastischer Rocker, spritzig, easy, locker, ja einfach cool. "The Heather Reports" nimmt den Drive deutlich raus, kann aber ebenfalls mit toughem Blues und leicht funkigem Anschlag voll überzeugen. Und mit dem Bonus "September You´re A Woman", ist das Finale, mit einem nochmalig richtig guten und fetzigen, ja ordentlich Laune machenden Rocker eingeleitet. Auch auf der zweiten Scheibe, die sich noch abwechslungsreicher als das Erstlingswerk "Internal Affairs" gibt, kann die schwedische Kombination voll überzeugen und ihren Status als Supergroup absolut rechtfertigen. Ein oder zwei, eher als Filler angesehene Ausflüge, sind allerdings schon dabei. Dafür wartet der Output aber ebenfalls mit einigen Krachern auf.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey