RAY WILSON - THE STUDIO ALBUMS 1993 – 2013

Label: | JAGGY D |
Jahr: | 2015/1993-2013 |
Running Time: | 429:14 |
Kategorie: |
Re-Release |
Zur Person: Schotte, 68er-Jahrgang, ab 1994 Fronter von Stiltskin. Erfold mit der Single „Inside“ zur Levi Jeans Reklame, die uns alle zur damaligen Zeit vor dem Kinohauptfilm genervt hat. Die Band blieb jedoch größtenteils und es kam zur Auflösung. 1996 stieg Ray als Sänger bei Genesis ein, um Phil Collins zu ersetzen. Nach meiner Meinung schier unmöglich. Seit 1999 tingelt Ray mit vielen alten Kollegen (unter dem Banner Cut) aber meist als Solist in der Musikszene herum. Sogar ein Album unter Ray Wilson und Stiltskin erschien mal wieder, aber mit Ray als einzig originalem Mitglied. Live hat der Barde natürlich ein gewisses Spektrum an Stiltskin, Genesis und eigenen Songs von denen er seit Jahren zehrt. Das präsentiert er oftmals in akustischen Sets, relativ unspektakulär. Und man kann sagen was man will, aber egal in welcher Truppe oder eben als Solist, in der Stimme von Mister Wilson wohnt eine permanente Melancholie, die es schwierig macht aus seinem Raster auszubrechen. Natürlich birgt dies ebenfalls eine Portion Wiedererkennungswert. In diesem Jahr ist es geglückt ein Komplettwerk, ergo ein Boxset der Alben der letzten zwanzig Jahre zu erstellen. Eigentlich nur tauglich für Neu-Fans, denn es beinhaltet keinerlei Extras oder Besonderheiten, die einen Neuankauf für die alten Fans rechtfertigt. Gerade mal eine handvoll Bonustracks. Oder sagen wir mal so: zwei Alben wurden im Nachhinein mit jeweils drei Bonus-Tracks in Form Special Editions wiederveröffentlicht. Na ja und diese Re-Releases hat man in die Box gepackt. Also nichts Wildes. Also kein Booklet, keine Fotos, nada.
Obwohl, im eigentlichen Sinne gibt es ja nur vier Soloalben. Die restlichen Werke stammen von Guaranteed Pure, Cut und Stiltskin, von denen Ray jeweils der Sänger war. Nur das Genesis-Werk „Calling All Stations“, aus dem Jahr 1997 wurde nicht eingebracht. Musikalisch liegen die vier Solowerke eher im melancholisch orientierten Balladen-Bereich mit Singer/Songwriter Flair. Bis auf ein paar kleine Nuancen und dem ein oder anderen bekannten Hit wie das herrliche „She`s A Queen“ oder das coole „Change“ bleibt das Niveau ziemlich gleich spannend oder langweilig. Ganz aus der Sicht des einzelnen Betrachters. Dafür sind die Stiltskin-Scheiben selbstredend fest im Grunge der 90er-Jahre verankert und klingen nach Seattle-Kultur pur auch wenn es in diesem Sinne keine Reunion gab, denn alle Mitglieder sind neu. Eher selten ist das Opus Nummer Eins, „Swing Your Bag“, das man getrost als vergriffen bezeichnen kann. Doch nur wenig hat der damalige Sound mit dem heutigen Barden zu tun. Genauso wenig wie Album Nummer Zwei „Millionairehead“ von Cut. Im Prinzip ist das die Besetzung von Guaranteed Pure mit einigen ausgetauschten Mitgliedern. Da kommt noch jede Menge Pop-Musik ins Spiel. Man hat das Gefühl, dass Ray als Sänger und Komponist noch auf der Suche war und eigentlich erst mit dem Debütsolowerk „Change“ musikalisch angekommen ist. Wie dem auch sei, ich selber werde als Besitzer von nur einem Album des Sängers schön an der Box festhalten.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak