Etwas Instrumentalmusik gefällig? Aber nur, wenn man dabei auch schön die Augen schließen kann, um sich forttragen zu lassen. Und Bingo! Gemächlich fangen sie an, diese Toundra aus Madrid, mit Klängen, denen man schon deswegen gespannt zuhört, um zu entdecken, was da noch kommt. Toundra kreieren ernste Musik, aussagestark mit variierenden Stimmungen. Das Quartett verwendet dazu lediglich zwei Gitarren, Bass und Drums. Bei den Madrilenen kommt keine Hektik auf, auch nicht in lauteren Parts, die dennoch sehr bestimmend wirken. Insgesamt wird musikalisch ein breites Feld abgedeckt, von progressiver Leichtigkeit wie "Qarqom", schäbigem Industrialkrach wie in "Lluvia" oder prägnante Schwere wie im Opener "Strelka". Die beiden Füchse auf dem Cover der Spanier sind die Hauptdarsteller des Konzeptes hinter diesen acht Songs, deren Story erzählt wird, wie sie wegen eines Feuers ihren Wald verlassen müssen. Liest man die Diskographie von Toundra, stellt man fest, dass ihre Longplayer "I" bis "IV" seit 2008 im akribischen Zweijahresrhythmus erschienen sind, wenn "IV" noch letztes Jahr das Licht der Welt erblickt hätte. Das Teil erscheint übrigens schickerweise im 180g Double-Gatefold Vinyl mit CD dabei plus einem Download. Damit dürften alle Generationen befriedigt werden.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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