Oh je, der Anfang dieser Scheibe überrascht, und das nicht wirklich positiv. Computerveränderte Gitarren oder synthetisch anmutende Effektgeräte sind nicht gerade eines jeden Metallers Ding, jedoch sind das genau die Sachen, die im Opener "The Infection" als erstes auffallen. Erst die Growls lassen so etwas wie Gewohnheit für Metallerohren aufkommen. Dabei bleibt es nicht, denn der Shouter kann mit rauer und tiefer Singstimme ebenfalls punkten. Das ist schon mal nicht unflexibel. Nightglow kommen aus Modena, wo auch die kleinen roten Flitzer gebaut werden, deren Tempo sie aber nicht halten. Zwar ist Uptempo Trumpf, aber "Scream" wird etwas seichter und hochmelodisch. Selbst ein Song, der "Fuck You" heißt, kommt nicht zu rotzig. Hier zeigen Nightglow frisch und eindrucksvoll, dass sie es auch rhythmisch und mit Punch können. Um nicht gleich den Begriff 'fetzig' zu verwenden. Wer jetzt schon geahnt hat, dass noch mit einer Ballade zu rechnen ist, wird nicht enttäuscht. "Stay With Me" ist in der Tat das Gegenteil von dem, wie Nightglow noch zu Anfang dieser Scheibe klangen. Das Abschlusstriple macht aber wieder Dampf und haut ins Mett. "Orpheus" ist nach "We Rise" der zweite Longplayer der Italiener. Neo Thrasher und Neuzeitmetaller freuen sich, alle anderen hören vorher rein.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht