CARDINALS FOLLY - OUR CULT CONTINUES!


Label:SHADOW KINGDOM
Jahr:2014
Running Time:59:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das zunächst seit 2004 als The Coven auftretende, und sich 2007 schließlich in Cardinals Folly umbenannte Trio aus Helsinki, veröffentlicht drei Jahre nach ihrem Debüt "Such Power Is Dangerous!" ihren zweiten Longplayer mit dem weissagenden Titel "Our Cult Continues!". Dieser Cult wird geprägt durch einen finnischen Doommetal mit effekthaschenden, leicht hallend-sonorig wirkenden, sogenannten Fuzzboxen auf den Gitarren in Kombination mit einem, laut Expertenmeinung, klaren Baritongesang des Bassers M. Karnstein. Futuristisch, mit weiblichen, verhallten Vocals erzählend, beginnt das Intro zu "Chant Of Shadows". Es folgen langsame, tragende Gitarren und progressive Chorgesänge in der Ferne. "Morbid Glory" beginnt mit einem schleppenden Bass und nimmt mit den Effektgitarren dann langsam Fahrt auf. Sofort auffällig die leicht sonorigen Vocals. Auf mittlerem Niveau gehen die noch, nach oben wirken sie irgendwie leiernd, ja schief und nach unten, gepresst wie ne Zitrone. Eine klassische Gesangsausbildung hat Herr Karnstein ganz offensichtlich nicht genossen. Auf Dauer kommt das in Verbindung mit den schrägen Klampfen ziemlich nervig rüber. Der nachfolgende Track "The Black Baroness" setzt zunächst fett und düster ein, dann wieder die Midtemponummer mit den nervigen Vocals. Einzig die etwas stonermäßigen Riffs von Juhu Kipela können hier etwas überzeugen. In der Summe aber mehr in die Kategorie "Langweilig" zu packen. Der Titelsong beginnt mit dickem, schleppendem Bass. Auch die nachfolgenden Gitarren sind ganz hörbar. Stimme und das ewig gleiche Schema lassen aber auch diesen Song schnell im Nirvana verschwinden. Galoppierende, zügigere Riffs führen bei "Sighisoaran" zunächst zu einem Aufhorchen, ehe der schiefe, schräge Bariton und, sorry, verfuzzte Gitarren auch hier den Track im Einerlei enden lassen. "Walvater Unveiled" setzen das Geschiebe, Geplärre fort. Scheinbar hat sich nun auch Herr Kipela an der E-Klampfe von der misslichen Stimmlage anstecken lassen. Schwer, tragend, ja - aber irgendwie schräg und das im wahrsten Sinne des Wortes. "The Lover's Crypt" ist dunkel, etwas flotter, Bass und Stimme erscheinen ganz harmonisch - vielleicht wünsche ich mir das auch nur. Ruhige Zupfereien eröffnen den Rausschmeißer "Fallout Ritualist" - der Rest dürfte allmählich bekannt sein - halt! -nach fünf Minuten klasse Iommiriffs- warum so selten und dünn gesät?

Fazit: Immer mal wieder geile, doomige Riffs der galoppierenden, aber auch der langsameren Gattung, lassen den Hörer durchaus erfreuen und auf Gutes hoffen. Leider reicht das Prinzip Hoffnung nicht aus. Im Gegensatz zu anderen Kritikern mache ich auch nicht nur die schiefen / schrägen / leiernden Vocals von M. Karnstein für die schlechtere Bewertung verantwortlich. Effekte, wie die Fuzzies auf den Gitarren, sind für den Moment da. Auf Dauer eingesetzt ist das nur nervig / langweilig, wie das gesamte Konzept eher auf Ideenarmut und nicht gekonnte Monotonie ausgelegt zu sein scheint.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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