Die dänischen Wintergarden sind ein Projekt der Sängerin Miriam Gardner und ihres Ehegatten und Multiinstrumentalisten Blake Gardner nebst einiger Gastmusiker, wie zum Beispiel dem Gitarristen Clint Lowery von Sevendust, dem ebenfalls als Gitarrist tätigen Darren Davis und dem Mixer Kane Churce, der seines Zeichens schon für Ozzy Osbourne und Five Finger Death Punch tätig war. Bislang existiert von den Dänen, die tunlichst nicht mit der italienischen Rockband Winter Garden oder gar den deutschen Wintergarten verwechselt werden sollten, nur eine in 2009 erschienene EP namens "Steampunk Deluxe". Das folglich als Debüt einzustufende "The New Victorian" umfasst zwölf Tracks, von denen die ersten Fünf durch aggressive Gitarren, heavy Vocals und Industrial-typische Synthesizer/Mixes geprägt sind, die stilistisch an Peter Tägtgrens Pain erinnern. Ab "Can You Wait" und dem mit Keyboardklängen einsetzenden "American Pop" prägen zunehmend poppige Einflüsse den Sound. "Scarlett Letter" und das nachfolgende "Log On" kommen teils balladesk rüber und haben durchaus Potential für mögliche Charterfolge. Ganz offensichtlich fühlt sich die Sängerin in diesem Metier, welches ihr genügend Raum lässt, ihr stimmliches, merklich an Allanah Myles erinnerndes Gesangspotential voll zur Entfaltung zu bringen, wesentlich wohler. "Your Rhapsody" ist ähnlich strukturiert wie die beiden vorgenannten Songs. Das abschließende, wieder aggressiver rüber kommende "Fate" bildet eine Mixtur aus Pop und Industrial Metal und bleibt in dieser Form allerdings recht gewöhnungsbedürftig. Für ein Debüt haben die Dänen ein sehr ordentliches Werk abgeliefert. Auch offensichtliche Findungsphasen seien in dieser frühen Schaffensperiode noch entschuldigt, was bei mir sicherlich aber auch dadurch begründet wird, so die Combo mit Anlehnungen an Pain und Vocals a la der oben genannten Kanadierin exakt meine Geschmacksnerven trifft. Nur irgendwann muss da eine stilistische Entscheidung getroffen werden. In diesem Sinne bin ich gespannt auf den Nachfolger.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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