Borracho ist das spanische Wort für Trunkenbold. Trotzdem stammt diese Band nicht von der Iberischen Halbinsel, sondern aus den USA. Zusammengefunden haben sie sich 2007, veröffentlicht haben sie zwei Splits und zwei reguläre Studioalben. Sie haben sich einer coolen Mischung aus Hard Rock und Stoner Metal verschrieben, die schön stampfend daherkommt. Der Bass brummt tief daher, die Gitarre klingt oft spacig und verleiht der Musik ein gewisses Hippie-Feeling, auch Southern Rock Einflüsse treten auf, gelegentlich auch Chöre. Ihr merkt schon: Hier ist richtig was los. Überladen klingt es aber dennoch nicht, denn diese Einflüsse werden vereinzelt eingestreut, um dem Ganzen ein bisschen Pep zu verleihen. Größtenteils gibt es hier die gewohnte Kost: Schweren, schleppenden Doom mit melodischem, rauen Gesang. Als Haupteinflüsse kann man getrost Bands wie Saint Vitus, The Hidden Hand, Trouble, Iron Man usw. nennen; erdigen Ami Doom also, der nichts mit der orchestralen Pompösität von Candlemass gemein hat. Die gesamte Platte versprüht ein cooles Hippieflair und ist ein ganz bewusster Tribut an ehrliche, bodenständige Rockmusik aus den Siebziger Jahren. Locker und lässig lässt man sich einfach treiben. Bis auf das zweiminütige “Eye” haben alle Songs Überlänge mit einer Laufzeit von sieben bis zehn Minuten, so dass man auch mit nur fünf Songs locker auf Albumlänge kommt. Für Doomfans sind die Trunkenbolde auf jeden Fall ein kleiner Geheimtipp!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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