TRIPTYKON - MELANA CHASMATA


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2014
Running Time:66:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Tom G. Warrior macht es uns mal wieder nicht einfach. Unhörbarer Krach mit Hellhammer 1984, unvorhersehbare Fortschritte in der Brutalität mit Celtic Frost, befremdliche Industrialklänge mit Apollyon Sun, und nun endlich – nach vier Jahren Wartezeit – das zweite Triptykon Album. Die Band enstand 2008 aus der Asche der kurzzeitig reformierten Celtic Frost. Persönliche Spannungen der beiden Köpfe Tom G. Warrior und Martin Eric Ain machten eine weitere Zusammenarbeit erneut unmöglich. Was jedoch geblieben ist, ist die musikalische Ausrichtung. Was Celtic Frost mit “Monotheist” ins Leben riefen, wurde auf dem Triptykon Debüt “Eparistera Daimones” 2010 weiter ausgebaut. Wer jedoch geglaubt hat, dass die Evolution hiermit vollendet war, muss sich getäuscht sehen. Denn anstatt sich selbst nur stumpf abzukupfern, geht man auch dieses Mal noch ein paar Schritte weiter. Gleich beim Opener “Tree Of Suffocating Souls” fällt die sauschnelle Doublebass und der etwas vertrackte Takt auf. Schlagzeuger Norman Lohnard, der 2012 noch das Pigeon Toe Debüt “The First Perception” eintrommelte, tobt sich hier ordentlich aus, was auch im weiteren Verlauf des Albums auffällt. Der Gitarrensound ist noch heftiger geworden und erinnert an Death Metal. Toms Gesang klingt noch fieser als zuvor! Und es gibt viele Taktwechsel. Es gibt Geknüppel, aber auch groovige, fast rockige Passagen. Die Grundstimmung bleibt aber immer finster. Und das bleibt so bis zum Schluss. “Boleskine House” beginnt ruhig und düster. Es gibt tiefen Sprech- und Frauengesang im Duett. “Altar Of Deceit” beginnt doomig im alten Cathedral Stil. Auch an Celtic Frosts “Os Abysmi Vel Daath” kommen Erinnerungen auf. “Breathing” hat dann wieder das Uptempo und den Groove des Openers. “Aurorae” ist ein ruhiges Stück mit Gothic Rock Flair. Bei “Demon Pact” gibt es wieder finstersten Doom. Auch “In The Sleep Of Death” geht träge und bedrohlich wie ein Lavastrom voran. Das zwölfminütige “Black Snow” erinnert vom Aufbau her natürlich stark an das fast 15-minütige Celtic Frost Epos “Synagoga Satanae”. Zum Schluss wird man bei “Waiting” mit ruhigen Klängen und Frauengesang in den Abgrund entlassen. Das Album ist schleppend, schwermütig und böse und kann einen richtig runterziehen. Alle Songs sind zwischen sechs und zwölf Minuten lang, was das Ganze nicht gerade einfacher macht. Harter Tobak! Aber faszinierend! Und wenn Dich diese sinistre Atmosphäre erst einmal in ihren Bann gezogen hat, lässt sich Dich auch so schnell nicht mehr los...

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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