GUN BARREL - DAMAGE DANCER


Label:MASSACRE
Jahr:2014
Running Time:50:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Da ist es nun, das zweite Werk mit dem Sänger Patrick Sühl. Und wieder haben die Kölner Gunners etwas an ihrem Sound gefeilt und sind einige Schritte vom alten Power-Metal weg und in hard-rockende Gefilde gewandert. Leider ist die musikalische Ausrichtung der erste Punkt, der mich nicht so wirklich begeistert. Da hat man sich vom Retro-Trend diverser Bands wie Airbourne oder Motorjesus etwas mitreißen lassen. Das können die anderen aber besser. Zudem hat man es wieder nicht geschafft, die berühmte Live-Atmosphäre auf die Konserve zu bannen. Da fehlt echt Power. Über das alte Manko, dass Mister Rolf Tanzius wahrlich kein Solist ist (man höre sich nur das Stück „Judgement Day“ an), will ich gar nicht erst große Worte verlieren. Wer wie ich seit Jahren Fan dieser Formation ist, tut sich immer noch schwer mit der ständigen Fluktuation am Mikro. Sicherlich ist Patrick ein Schritt nach vorne, im Vergleich zu Silver oder dem Sänger dessen Namen wir besser nicht nennen (und der nur kurze Zeit live dabei war), hat sich auch wesentlich besser in die Band integriert, aber Beiträge wie der Opener und Titeltrack „Damage Dancer“, lassen noch ein leichtes Unwohlsein aufkommen. Da hapert es immer noch an Spannung und Charakter in der Stimme. Obwohl er sich redlich Mühe gibt, fehlt der Aha-Effekt. Dass die Songs ständig die Richtung wechseln und somit der Eindruck entsteht, dass dieses Werk nicht aus einem Guss ist, macht die Sache auch nicht besser. Da schleicht sich eine Idee wie „Passion Rules“ ein, die ich gar nicht verstehe. Schon gar nicht, wenn ein Hammerstück wie „Building A Monster“ folgt. Hier passt tatsächlich alles: die Musik, die Musik zu den Vocals und die fette Stimmung, die den persönlichen Metal der Jungs zeigt. Das sind die Songs, die Band so dringend en masse benötigt. Schön dass die Truppe wenigstens, im späteren Verlauf des Albums Nummer Sechs, mit Power-Attacken wie „Back Alley Ruler“, „Ride The Dragon“ und „Vultures Are Waiting“ aufwatet. Das rettet Ihnen bei so belanglosen Nummern wie „Heading For Disaster“, „Whiteout“ und „Bashing Thru“, den Kopf. Für den Mix des Opus` zeichnet sich Yenz Leonhardt (Iron Savior, Savage Circus, Stormwarrior) verantwortlich und Tommy Hansen (Helloween, Pretty Maids, TNT) übernahm den Part des Masterings. Dabei hat sich Herr Leonhardt nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Da klangen die Kölner schon mall dreckiger. Zum Schluss gibt es mit „Rise Up To The Storm“ die Nummer, die am zwiespältigsten ist. Aber im Zweifelsfall für den Angeklagten.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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