URINAL TRIBUNAL - SCHLÜPFERSCHNÜFFLER


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2013
Running Time:32:45
Kategorie: Eigenproduktion
 

Wenn man Namen, Titel und die dreiundzwanzig Songtitel richtig deutet, muss man mit deutschem Grindcore rechnen, bei denen der Begriff Thrash eher ein Adjektiv ist. Das ist ziemlich kranke Scheiße, die lustig sein soll, das stellt schon der Titel des Openers „Humor Tumor“ klar. Bei den Songtiteln kann man endloses Namedropping tätigen, denn bis auf einige zu sehr konzipierte Einfälle wie „Penetration Sensation“ wollen sie mit „Speedglied“, „Popopopler“ und „Konsequent Inkontinent“ den Nerv des stumpfen Humors treffen. Riff und Rhythmik kommt besonders griffig in „Vaginal Personal“, wie man es so ernst zu nehmen gar nicht erwartet hätte, doch dann findet man ein „Daddy Cool“ von Boney M in „Orgasmusspasmus“ eingeflochten. Lobenswert ist auf jeden Fall die rattige Produktion, die auf gar keinen Fall zu undergroundig wurde. Schwer verständliche Schreivocals machen in den kurzen Songs, nur zwei rennen über zwei Minuten, den Grind aus. Dazu kommen Sprachsamples, die offensichtlich aus trivialem Filmgut stammen. Das komplette Artwork dieser CD geht ebenfalls in diese Richtung, da muss man sich keine Gedanken machen. Auch bei den Namen der Protagonisten, die sich vom Planeten Uranus wähnen, war man so erfinderisch, dass sie den anderen gestrickten Einfällen in nichts nachstehen: Rocknrolli, Rosettenrambo und Klistieroffizier. Trotzdem oder gerade deswegen kann man sich sicher sein, dass Urinal Tribunal ihre Anhänger finden werden.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht