Seit Generationen hatten es deutschsprachige Acts, aus den Bereichen Rock, Pop, Metal, oder wie heute Hip Hop und Lounge-Musik, immer schwer sich im Chartbereich durchzusetzen. Ja es gab Ausnahmen und die wird es immer geben, aber im Prinzip schaut der Bundesbürger, ohne eigene Identität, stets auf den internationalen Markt. Bei der heutigen Jugend hat sich sicherlich was getan, aber ich denke nicht, dass die musikalische Artenvielfalt von Polina Geht!, die Jugend anspricht. Dafür ist die Sängerin Bettina Steingass zu fragil und zu steif. Sicherlich wirkt jeder der elf Beiträge für sich allein als Kleinod, jedoch in geballter Form auf einen Silberling dreht sich das Interesse nach einer gewissen Spielzeit von Aufmerksamkeit in Frust und letztendlich in Müdigkeit. Interesse weil man wirklich spannend mit „Grüne Melonen“ ins Rennen steigt, Frust, weil man aus dem Konglomerat an Möglichkeiten immer wieder auf dasselbe Raster der Kompositionen und Gesangsideen stößt, und Müdigkeit, weil sich bis zum Ende das rigide Korsett aufrecht hält. Beim letzten Song, „Hochzeit Der Steine“ ist man dann vom Kälteschock der Stimme relativ ausgeglüht. Polina Geht! ist durch die Bank weg steril und unnahbar.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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