Sie kommen aus Texas, und sie klingen nach Proberaum. Damit ist die klassische oldschool Produktion schon mal beschrieben. Doch auch das klassisch metallische Liedgut hat es in sich, das haben sie bei so einigen Gigs in heimatlichen Gefilden schon unter Beweis gestellt, wie auch die 2012 in Houston eingespielte Liveaufnahme zeigt, die dem Ende der CD als Bonustrack beigefügt wurde. Cruxiter begrüßen uns auf ihrer Debüt-CD sofort mit galoppierenden Gitarren und cleanen Vocals, die später vereinzelt auch helle Screams los lassen. „Paradise Found“ wird noch zackiger, doch die Amis haben noch mehr auf Lager. Für Gitarrenarbeiten wie in „Tall Dark Glass“ lecken sich Kenner die Finger. Die Unterteilung zwischen Outputs von Bands, die einfach produziert sind, und anderen, die wirklich klassisch Oldschool sind, fällt wegen der klanglichen Nähe oft schon schwer. Deswegen wollte der Verfasser dieser Zeilen auch England Ende der Siebziger unerwähnt lassen. Doch bei einem furztrockenen und arschcoolen „The Church/May Eve“ muss die New Wave Of British Heavy Metal doch als Vergleich herhalten, denn das ist ganz großes Kino. Überhaupt legen Cruxiter viel Kleinarbeit und Herzblut in ihre Band, davon zeugt auch eine handgeschriebene Bio anbei. Coolerweise sind sie auf der Suche nach einem Label, welches das Teil auf Vinyl rausbringt. Gemixt wurde von Kenny Brieger, gemastert von Jaime King, aber produziert haben Cruxciter selbst, und es klingt nach gutem Underground. Nicht ganz so simplizissimo wie Tungsten Axe, aber nahe dran. Die CD erscheint im Crystal Jewelcase, in der ein sechsseitiges Farbbooklet mit allen Lyrics beiliegt. Nicht nur was für Fans des Ami-Metals.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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