Vic Records sind im Moment ziemlich fleißig mit Re-Releases alter, vergriffener Death Metal Klassiker beschäftigt. Waren es kürzlich erst die Holländer Eternal Solstice, denen man sich angenommen hat, gräbt man hier eine weitere vergessene Perle aus, in diesem Fall Torchure aus Uelzen in Niedersachsen, die es in ihrer aktiven Zeit auf drei Demos und zwei Alben gebracht haben. „Beyond The Veil“ war ihr Debüt von 1992, das mir komischerweise voll durch die Lappen gegangen ist, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich den Death Metal gerade für mich entdeckt. Geboten wird hier traditioneller Todesblei der alten Schule, so wie er halt in den Neunzigern gespielt wurde. Nicht nur schnell, sondern auch rhythmisch und treibend mit vielen Ufftas und ohne Blasts. Von modernen Einflüssen ist hier nichts zu hören. Teilweise klingen die Riffs sogar rockig, was mich sehr an „Eaten Back To Life“, das legendäre Debüt von Cannibal Corpse, erinnert. Die Produktion war auch schön fett und transparent, ohne übertrieben zu sein. Torchure orientierten sich ganz klar an der damals so angesagten Ami Death Metal Welle, ohne dabei jedoch wie eine stumpfe Kopie zu klingen. Aber ihre deutsche Herkunft ist nicht herauszuhören. Torchure waren gute Musiker, die es geschafft haben, alle wichtigen, guten Elemente zu diesem Gebräu hier zu vereinen. Die Platte klingt wie aus einem Guss und enthält keine Lückenfüller. Die Platte klingt heute noch genauso unverbraucht, wie vor zwanzig Jahren, als es zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte. Ich fühle mich wieder wie ein Fünfzehnjähriger! Schön, dass es die Platte endlich wieder zum normalen Kurs zu kaufen gibt!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht