Harpyie sind auf der Überholspur. Mit deutschsprachigen Texten und viel Mittelalterattitüde wollen sie nach oben schießen. Ihr Rock des Mittelalters kommt mit folkigen Instrumenten wie Leiern, Geigen, Sackpfeifen, Flöten und was sich so anhört. Für den Metal in ihrem Sound sorgen Gitarre, Bass und Schlagzeug. Und Melodien sind reichlich vorhanden. Ins Gesicht Springende, und nicht so Angriffslustige. Cool auch die Punches in „Jericho“, wo zu der Textzeile „Könnt Ihr die Posauen hören“ nur die Geigen fiedeln, da hätte ich jetzt auch analog zum Text Posaunen erwartet. In dem Song „Mädchen Im Wasser“ tauch ein Albert Dannemann als Gast auf, und Sängerin Sina Niklas von Orphan Hate lässt sich in „Samson Und Delilah“ aus. Die Produktion von Dennis Walkusch hat modernen Standard, und wurde konform für alle Medien gestaltet. Nicht gerade zu fett, aber glasklar und mit Druck. Ihr Debüt „Blindflug“ erschien im vergangenen Jahr, dass nun schon die Zeit reif ist für den Zweitling. Ganze vierzehn Tracks hat die Sechser-Mannschaft aus Löhne ins aufwendige Klapp-Digipack gesteckt, in dessen sechzehnseitigem Farbbooklet unter anderem darüber Aufschluss gegeben wird, wer sich an welchem Instrument austobt.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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