Locker flockig legen sie los, die fünf Franzosen. Angegeben haben sie ihren Sound mit Experimental Metal, und das ist nicht gelogen. Dass sie ehrlich waren, wird sofort nach den ersten Takten klar, sofern man überhaupt von Takten reden kann, denn auch die Rhythmik wechselt alle paar Sekunden. Völlig wirr und scheinbar ohne Plan werden verschiedenste Passagen aneinandergeklebt. Da kann es vorkommen, dass progressiv Gedroschenes plötzlich von Synthiegeklimper abgelöst wird, wie eine Bontempiorgel aus dem Kinderzimmer klingt. An dieser Stelle passt auch das Cover, wie es treffender nicht sein könnte. Die Barden aus Clermont-Ferrand erinnern etwas an den Blonden mit seiner Leier, der nach Uderzo vor gut zweitausend Jahren oft mit einem Seil gefesselt an einem Baum hing. Die Songtitel sind alle Französisch. Einer titelt zum Beispiel „Jon-Bon-Jon-Boutros-Boutros-Boutros-Bovi-Miou-Miou“. Da ist anzunehmen, dass da ein gewisser Spaßfaktor mitwiegt, wie bestimmt auch in dem nicht ganz so kurzen Titel „La Notion De Chiralite De Spin Et d'Oscillation De Saveur Des Particules Supersymetriques Definissant Un Champs Scalaire Lors d'Une Transition De Conifold En Cosmologie Branaire Dans Un Modele Ekpyrotique“. Die Mannen aus Frankreich bekommen aber für die Idee, die Tightness, und ihre Ehrlichkeit je einen Punkt.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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