“Wer kommt denn schon aus Düsseldorf?” fragte Herbert Grönemeyer in seinem Song „Bochum“. Na, Cho-Jin. Das ist natürlich japanisch und heißt übersetzt „Übermenschen“. Aber keine Angst, trotz harter Riffs und rotzigem Gesang mit deutschen Texten, gibt es hier keinerlei rechte Tendenzen. Eher knallharten, erdigen und direkten Rock mit einer gepfefferten Prise Witz, Sarkasmus und Ironie. Aufgenommen haben die fünf Jungs beim Erzfeind. Genau, in Köln unter der Regie von Uwe Subirowski (Beatsteaks, Life Of Agony, Thumb). Der ex-Die Toten Hosen-Drummer Wolfgang Rohde nahm die Boys unter seine Fittiche, die schon vor einiger Zeit in verschiedenen Internet-Charts Anklang fanden und auf etlichen Samplern zu finden sind. Cho-Jin sind anfangs recht gewöhnungsbedürftig, aber wenn der Funke erst gezündet hat, läuft sich die Scheibe rot glühend im Player. Ein Gemisch aus Nu-Rock, Alternative-Sounds, gelungenem Kraut-Rock, 3 Doors Down, Machine Head und den Guano Apes. Das macht richtig Spaß und zeigt, dass die deutsche Sprache im Metal funktioniert, wenn man sich redlich Mühe gibt. Einen absoluten Hit haben die Mucker ebenfalls landen können. „1:0 Für Dich“, ein Liebeslied zwischen Ballade (Strophe) und Mid-Tempo-Track (Refrain), der voll aggressiv die Emotionen sprudeln lässt. Diese Band sollte jeden Club zum Kochen bringen. Hoffentlich merken die Veranstalter, dass es in unserem Lande gutes Potential an starken Bands gibt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht