GUN BARREL - OUTLAW INVASION


Label:LMP
Jahr:2008
Running Time:53:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Jetzt hatte der neue Shouter Xaver Drexler ein ganzes Jahr Zeit um an dem neuen Werk meiner Lieblings-Kölner mitzuwirken. Ob sich das entscheidend auf den Sound ausgewirkt hat? Nur bedingt. Dem Grund-Motto, fetten und roughen Metal a la Saxon, Grave Digger und Motörhead bleiben die vier Recken treu. Nur im Gesang öffnen sich neue Horizonte. So erklingen die melodischen Momente in Songs wie "Turn To Black" und "Ghost Inside" ein wenig nach Claus Lessmann von Bonfire. Gefällt mir gut. Und es sind eben die nicht gradlinigen und mit großartigen Backing-Vocals bedachten Tracks wie "Ghost Inside" und "Keep On Movin`", die mich sehr überzeugen. Natürlich sind Standard-Kracher wie der furiose Opener "Front Killers" und "Wanted Man" Gun Barrel pur, allerdings auf jedem ihrer Alben austauschbar. Problematisch wird es für die vier Boys wahrscheinlich wieder auf dem Live-Sektor, wo sie in letzter Zeit immer Schwierigkeiten hatten den Chören der Konserve gerecht zu werden. Da wird einem Hammer-Song wie das heraustehende Stück "M.I.L.F." zur Herausforderung. Herzzerreißend auch die Halbballade "Tomorrow Never Comes" mit dem Cello-Intro und dem ergreifenden Refrain. Mit dem Griff in den Topf der Mainstream-Refrains gehen die Rocker zwar einen gewagten, aber mehr als gelungenen Schritt. Genau das bringst´s. So sondert man sich im positiven vom Rest der Masse ab. Nur ballern kann jeder. Doch wer lieber den "bösen" Xaver mag, dessen Stimme dann gewaltig an Marc Storace von Krokus erinnert, bekommt noch genug auf die Mütze. Dreizehn Beiträge, von denen keiner im Gulli landet, sind echte Arbeit. Nur das alte unbedingt lösbare Problem besteht weiterhin. Die Gunners sollten sich einen weiteren Gitarristen leisten. Scheiß auf Stolz, aber wirklich virtuose Soli klingen anders. Rolf Tanzius ist und bleibt für mich der beste Rhythmus-Gitarrist mit zu hohen Ambitionen. Der Sound, produziert von Yenz Leonhardt und gemastert von Tommy Hansen, ist makellos und das Cover, das sich schon leicht an Sodom anlehnt, ist dennoch eine klare Weiterführung des bisherigen Konzepts.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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