Die Band Nocte Obducta in ein Schema einzuordnen, bleibt ein schwieriges Unterfangen, wie sie auch in ihrem neusten Machwerk „Umbriel“ wieder unter Beweis stellen. Der Black Metal Anteil ist klar zurückgefahren worden, und hat dabei noch mehr Platz für experimentelle Elemente und Advangarde Klänge geschaffen, und verbreitet zudem eine beklemmende Atmosphäre, welche sich durch das gesamte Machwerk zieht. Nach dem kurzen Ausflug in die „Kerkerwelten“ vermittelt „Die Gottverreckende Finsternis“ neben Trostlosigkeit, eine eisige Kälte. Ungewöhnlich spacige Züge läuten den melancholischen Titeltrack ein, bevor mit dem vierzehn Minuten Epos „Dinner Auf Uranos“ neben nach hilferufenden Schreien und verspielten Passagen auch druckvolle Momente gekonnt mit einander verknüpft werden. Das rifflastige „Mehr Hass“ zeigt pure Aggressivität auf, um dann mit weiteren vierzehn Minuten Spielzeit dem Songtitel die „Leere“ alle Ehre zu machen und zudem mit einer starken Instrumentalisierung zu punkten. Nach dem ordentlichen und etwas schrägen „Ein Nachmittag Mit Edgar“ wird mit „Reprise Dinner Auf Uranos“ noch einmal ein beruhigendes instrumentales Resümee gezogen, bevor der zweite Teil der „Kerkerwelten“ diese außergewöhnliche und intensiv vertonte Zeitreise, recht melodisch beendet.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters

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