DEVICE - SAME


Label:WARNER
Jahr:2013
Running Time:40:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Warum wechselt man von einem Winning-Team in die Solo-Schiene, nur um mit der gleichen Musik zu hantieren? Well, zum Einen könnte es sein, dass David Draiman, Ausnahme-Shouter von Disturbed, noch Mal extra absahnen möchte, solange der Kuchen gekauft wird oder man bereitet den stillen Weggang von der Band, da nicht alle am gleichen Strang ziehen. Sei es wie es ist, musikalisch ist auf der Front des gleichnamigen Solo-Debüts Stillstand in Sachen Innovation angesagt. Moderne, klinische und sterile Industrial-Sounds eingebunden in brachialen, aber stets melodischen Refrains. Als Partner In Crime suchte sich David den Ex-Filter Recken, Geno Lenardo als Studiopartner aus. 2011 trafen die beiden aufeinander, um an dem Soundtrack „Underworld: The Awakening“ zu arbeiten. Man komponierte den Song „Hunted“, der es letztlich nicht auf die CD schaffte, hatte am Ende der Arbeit aber wesentlich mehr Material zur Hand, damit dieses, vorliegende Werk entstehen konnte. Ja man behauptet neue Wege gegangen zu sein, aber das täuscht. Mag sein, dass der eine oder andere Song etwas elektronischer, mehr nach Industrial oder mehr nach 80er-Jahre Rock tönt, aber im Großen und Ganzen haben die beiden Verantwortlichen Musiker keine Mühe gescheut, ihre Chance auf etwas Neues zu verpassen. Das gilt für die Kompositionen, die teilweise echt schlecht sind wie zum Beispiel „Opinion“, mit Gast Tom Morello oder dem ureigenen Gesang von David, der sich auf seine Lorbeeren ausruht. Natürlich ist das nicht alles das Schlechteste was passieren konnte, aber man muss ehrlich sein und keine Götterdämmerung heraufbeschwören, wenn der Hörer sowieso auf altbackene Formen stößt. Selbst die Lyrics haben die provokante Schiene beibehalten. Also ab dem Opener „You Think You Know“ erwartet uns Disturbed pur. Gäste hat man auch eingeladen. Zum Line-Up wurde Evanescence-Drummer Will Hunt und Gitarrist Virus von Dope gebeten. Ansonsten hören wir Geezer Butler, Glenn Hughes, Serj Tankian (System Of A Down) und M. Shadows. Als besonderes Bonbon hat David mit Halestorm-Fronterin Lizzy Hale eine Cover-Version aufgenommen: „Close My Eyes Forever“, im Original von Ozzy Osbourne und Lita Ford. Während man stimmlich ziemlich nah am Original klemmt, wird musikalisch eine wesentlich wuchtigere und moderne Wahl getroffen. Kann durchaus überzeugen. Mein Favorit bleibt jedoch „Out Of Line“ mit den gekonnten Screams. Letztendlich entscheidet der Leser, aber das AC/DC-Syndrom steht nicht jedem.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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