Sage und schreibe sechs lange Jahre sind durch die nordischen Länder gezogen, bis die finnischen Epic Metaller Wintersun jetzt endlich den ersten Teil von „Time“ vorlegen. Wer eine auf das fulminante und sehr starke Debütalbum aufbauende Weiterentwicklung erwartet hatte, wird allerdings mit diesem Monumentalwerk eines besseren belehrt. Das technisch ausgefeilte Intro „When Times Fade Away“ führt den Hörer gefühlvoll, mit leichten fernöstlichen Klängen versehen, fast übergangslos in den Opener „Sons Of Winter And Stars“, um dann mit einer Art Filmmusik über einen asiatischen Kriegsschauplatz das dreizehn Minuten Epos einzuläuten, im weiteren Verlauf wird von prunkvollen symphonischen Passagen über progressiven Elemente, wechselweise mit erhabener und aggressiver (Growls) Gesangsgestaltung, bis hin zu epochalen Chören alles geboten was das Metal Herz erfreut. Etwas eingängiger ist hingegen, das mit Streichern und Bläsern unterlegte „Land Of Snow And Sorrow“ angelegt, dessen atmosphärische Ausrichtung in einer größtenteils balladesken Form fesselt. Das Intro „Darkness  And Frost“ läutet den abschließenden knapp zwölf Minuten fassenden Titeltrack ein, dabei wird noch einmal das ganze Spektrum von Emotionen und musikalischer Komplexität mit großartigen Arrangements aufgefahren, um dieses Machwerk würdig zu beenden, das allerdings den faden Beigeschmack, der gerade mal vierzig Minuten Spieldauer verzeichnet und damit zwangsweise zu dem sehr wahrscheinlichen, weiteren Kauf des zweiten Teiles verführen soll.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters

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