Vor mir liegt die neue Royal Thunder CD und ich gehe mit gemischten Gefühlen an den Hörtest. Das letzte Werk „Wick“ ist auch schon wieder sechs Jahre alt. Ich erinnere mich aber, dass es wie auch das Vorgängeralbum nicht wirklich meinen Geschmack getroffen hat. Also neue Chance, neues Glück. Mit dem Opener „Drag Me“ geht es langsam los und steigert sich im Verlauf des Songs, nicht schlecht, vor allem der Mittelteil. Der erinnert mich rein musikalisch an frühe Patti Smith Gassenhauer. Auch der nachfolgende Song „The Knife“ gefällt mir durch seinen leichten Led Zeppelin Vibe. Im weiteren Verlauf allerdings wird es für meine Begriffe wieder zu kontrolliert unkontrolliert. Viele Tempi- und Stilwechsel geben sich die Klinke in die Hand und stören für meinen Geschmack den eigentlich möglichen Lavafluss der Truppe.

Spielerisch und gesangstechnisch gibt es nichts zu meckern, nur der durchgängige Flow fehlt eben. Zu viel Progressive Rock stört die düsteren Blues-Elemente, die für sich allein gesehen absolute Knaller sein könnten. Nun hat es laut der Band, in den letzten Jahren ziemliche interne Querelen gegeben, die sich nicht immer positiv auf die Zusammenarbeit ausgewirkt haben. Und auch wenn das Rolling Stone Magazin die Stimme von Sängerin Mlny Parsonz, als eine der derzeit bewegendsten Stimmen im Rock einstuft, denke ich, da geht mehr. Wenn man das kraftvolle Gebräu aus Grunge, Stoner Rock, psychedelischem und progressivem Rock ein wenig mehr auf Linie bringen würde, wäre es ein Hammer. So ist es ein eher durchschnittlicher Release einer Band mit hohem Potential.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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