BRYAN FERRY - MAMOUNA


Label:BMG RIGHTS MANAGEMENT
Jahr:2023/1994
Running Time:123:39
Kategorie: Non Metal
Re-Release
 

Immer wenn ich die zart-zerbrechlichen Vocals von Bryan Ferry höre, muss ich zwangsläufig an seine Formation Roxy Music und deren erfolgreiches Album „Avalon“ (1982) denken...ein Meilenstein der Musikgeschichte. Heute geht es aber um die Wiederveröffentlichung des neunten Solo-Werks „Mamouna“ aus dem Jahr 1994. Nun ja, wir feiern die fünfzigjährige Solokarriere des Briten. „Mamouna“ erschien nach einer siebenjährigen Pause von eigenem Material. „Taxi“ aus dem Vorjahr hatte ja nur Cover-Versionen parat. Auf der ersten Veröffentlichung des vorliegenden Releases gab es zwei Live-Bonus-Tracks, die komischerweise heuer fehlen. Anstatt dessen vielleicht die zweite CD „Horoscope“, Lieder an denen Mister Ferry bereits seit dem Jahr 1989 arbeitete.

Da die Arbeit unterbrochen wurde gerieten die Songs in die Schaffensphase von „Mamouna“. Ergo ist „Horoscope“ das Voralbum und folglich gibt es Song-Überschneidungen, die teilweise noch unter dem Arbeitstitel zu finden sind. Dabei ist ebenso ein fast zehn Minuten lange Roxy Music Aufarbeitung von „Mother Of Pearl“ (1973 – von der Schallplatte „Stranded“). Die zehn Tracks von „Sketches“ zeigen in ihren nicht immer spannenden Varianten den eigentlichen Weg zum regulären Release „Mamouna“. Istrumentale Tunes und Demo-Ausgaben, sowie Arbeits-Recordings der eigentlichen Songs sind wahrscheinlich nur für den Hardcore-Fan geeignet. „Mamouna“ an sich lebt von den vibratolastigen Gesangseinlagen des Meisters, die immer wieder einzigartig durch die Nummern wabern, die sich in ihrer düsteren, teilweise dystopischen und unterkühlten Form darstellen.

Gelungener Artrock und deutlich zeitlos. Wer auf Namedropping steht, dem sei die mächtige Liste der beteiligten Musiker an Herz gelegt, von denen ich nur einige hier erwähnen möchte: Robin Trower (ex-Procul Harum), Nile Rodgers (Chic), Phil Manzanera (Roxy Music) und Guy Pratt (war Tour-Bassist von Pink Floyd). Wer bislang nicht zugegriffen hat, erhält nun eine weitere Gelegenheit. Nicht verstreichen lassen!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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