Die schwedische Sangeselfe Linnea Hjertén legt mit „Nio Systrar“, was auf deutsch wohl Neun Schwestern heißt, ihr Debütalbum vor. Von der Aufmachung her tippe ich auf Musik in Richtung Myrkur, das Projekt der dänischen Musikerin Amalie Bruun, welches Einflüsse des Black Metals mit skandinavischer Folklore mischt. Aber weit gefehlt, die vorherrschende Musik ist mystisch mit einer ausgeprägten meditativen Komponente. Dabei setzt sie ihre Stimme mehr als Instrument denn als artikulierten Gesang ein. Spartanisch instrumentiert, schwellen die Lieder zu betörenden Klang-Malereien an und du kannst auf der erzeugten Gefühlswelle mitschwimmen, ohne dich darin zu verlieren.

Absolut keine Musik, bei der man sich eventuell mit einem guten Getränk vor seine Stereoanlage setzt und zuhört. Eher etwas, das man in einer Position ähnlich wie beim Floating auf sich einwirken lassen sollte. Befasst man sich intensiver mit dem Hintergrund dieses Albums, kristallisiert sich schnell heraus, dass es eine Art Reflexion über die Zyklen von Tod und Wiedergeburt darstellt. Natürlich ist das hier kein musikalisches Fast Food für den Massenkonsum, aber wer sich in diese Nische begibt, wird von der Schönheit dieses Werkes fasziniert sein.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

zurück zur Übersicht