DUNNING KRUGER - KINGS OF THE USELESS


Label:JUNKYARD
Jahr:2023
Running Time:47:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch wenn ein kleiner Pressetext mitgeliefert wurde…viel ist über die Band Dunning Kruger aus Bayern (vermute ich) nicht bekannt . Benannt hat sich die Formation nach dem Dunning Kruger Effekt. Wer mehr darüber wissen möchte, kann das im Netz tun. Es geht dabei ein wenig um Selbstüberschätzung, scheinbares Wissen und so weiter. Musikalisch ist das Quartett (soviel kann man aufgrund der Bandfotos zumindest erkennen) im erdigen Hard Rock/Stoner Rock und ein bisschen Alternative Kram unterwegs. Nichts Neues denkt man sich, aber die Jungs machen ihre Sache wirklich gut. Man nimmt Dunning Kruger jederzeit diese LMAA-Attitüde, welche die elf Songs auf „Kings Of The Useless“, so der Titel des (ersten ?) Albums umwehen absolut ab und Leute, die es schmutzig, staubig und ein bisschen versifft mögen, sind bei den Bayern absolut richtig.

Kernig und straight schleifen einen die Gitarrenrhythmen durch die Stoner Wüste und der Gesang kommt jederzeit locker, leger und verrucht daher. Das geht vom Opener „Blood & Honey“ über „Who Wants To Be Clean In A Dirty World“ (der Song ist Programm) bis hin zu „Kidney Stoner“ und „King Of The Useless“ so weiter. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Die findet man im…ja, bluesigen „Triton Blues“, groovig elegant mit US-amerikanischen Farbtupfern. Der Sänger sorgt während der Tunes immer wieder mit leicht weinerlichen Tönen für Emo-Momente (nahezu in allen Tracks), was den Alternative Touch etwas steigert. Auch „Noelle“ fällt im Kontext der flotten Street-Credibility-Nummern aus dem Rahmen. Ist es doch so eine Art melancholische Lagerfeuer-Ballade, die im Verlauf allerdings härter und intensiver wird. So wie es sich der Marlboro-Mann wünscht.

Love“ ist kein Liebeslied, sondern kräftig staubender Rock, genauso wie das coole „Daggerbearer“, das etwas tiefer gestimmt das Aufsetzen verschmierter Spiegelbrillen absolut erfordert. Songs, die mit Sicherheit live im verschwitzten Club, als auch in Stadien bei glühend heißem Sonnenschein funktionieren. Nein, Dunning Kruger erfinden das Stoner-/Hard Rock-Rad nicht neu, legen aber ein arschtightes Album vor, das es mit den Großen (gibt’s die überhaupt ?) des Genres absolut aufnehmen kann. Wer sich selbst nicht allzu ernst nimmt und sich schon lange mal wieder im musikalischen Schmutz suhlen wollte, ist bei Dunning Kruger völlig richtig, die ihre Musik auch schon mal mit Heavy Country bezeichnen. Macht Spaß!!!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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