Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass das zweite Album „Instruction For Destruction" der Schweizer Thrash Metaller Comaniac hier eingeschlagen war wie eine Bombe. Ich habe es gefeiert und auch ein Interview mit der Band geführt. Seltsamerweise verlor ich sie danach aus den Augen. Das dritte Album „Holodox" habe ich irgendwie nicht auf dem Schirm gehabt. Nun legen sie ihr viertes Album seit der Gründung im Jahr 2012 nach. Nicht schlecht! Neun Songs sind hier am Start, die voll auf die Fresse gehen. Ich wollte erst straight und geradeaus schreiben, aber das stimmt nur bedingt. Natürlich ist die Musik nach wie vor sehr eingängig. Das hindert die Band aber nicht daran, auch mal verzwickte Breaks oder die eine oder andere schwierig zu spielende Passage rauszuhauen.

Die Musik ist etwas progressiver und detailverliebter geworden, würde ich sagen. Es klingt nicht alles nur nach Bay Area, so wie früher, sondern die Schweizer schielen auch des Öfteren mal über den viel zitierten Tellerrand. Dabei schaffen sie es aber immer, ihren eigenen Sound nicht zu sehr zu verfremden. Alles hat Hand und Fuß, hält sich im Rahmen und passt vor allem immer noch ins Konzept. Die Musik ist von den alten Tagen inspiriert, dennoch befindet sich die Band hörbar mit beiden Beinen fest in der Gegenwart. Sie schaffen es auch, verspielt zu sein und dennoch immer eingängig und nachvollziehbar zu bleiben! Hut ab! Die Produktion passt auch, denn sie ist zwar fett, aber nicht steril oder überladen. So kann Old School Thrash Metal in der heutigen Zeit überdauern, ohne billig und retro zu sein!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht