HAKEN - VIRUS


Label:INSIDE OUT
Jahr:2020
Running Time:51:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Haken gründeten sich 2007 in London, spielen Progressive Rock und haben bis heute sieben reguläre Langrillen veröffentlicht. Bei Virus" handelt es sich aber nicht um das neue Album der ambitionierten Engländer, sondern um das Vorgänger-Werk. Der Albumtitel passt perfekt zu der Corona-Pandemie zu der Zeit, scheint allerdings Zufall zu sein, wenn ich mir die Songtitel so ansehe. Das Album beginnt mit einem aggressiven Riff und einer synchronen Snare-Figur. Das Tempo ist überraschend hoch. Die Mucke klingt für Progressive Metal sehr wütend. Stampfriffs werden von symphonischen Klängen unterlegt, und es gibt zahlreiche verzwickte Breaks, die alles sehr sperrig wirken lassen. Der verzerrte Gesang verwirrt dann genauso wie die spacigen Effekte im Hintergrund. Der Refrain klingt dann nach Alternative Metal. Hier wird dem Hörer gleich viel abverlangt. Invasion" nervt mit sehr klarem Gesang und wieder einmal spacigen Klängen.

Seltsame Musik... Carousel" kommt dann zunächst sehr locker rüber, steigert sich aber im weiteren Verlauf und überzeugt mit geilen Percussions im Hintergrund. Nach fünf Songs bildet das fünfteilige Messiah Complex" das Kernstück des Albums, bevor man mit Only Stars" wieder mit ruhigen, melancholischen Klängen in die Freiheit entlassen wird. Ich bin hin- und hergerissen. Es ist alles abwechslungsreich, arschtight gespielt, richtig gut gemacht und blitzsauber produziert, aber so richtig zünden will es nicht. Bei Haken ist es so, dass nicht die guten, harten Passagen dominieren, sondern eher die ruhigen, nervigen oder anstrengenden. Das Artwork ist zudem furzlangweilig. Ich weiß nicht, welches Klientel diese Band ansprechen soll. Dream Theater und Symphony X-Fans ganz sicher nicht; eher Leute, die auf Tool, Pain Of Salvation oder Muse stehen. Wer sich mit modernen und melancholischen Klängen nicht schwer tut und eigenständige, innovative Musik mag, der kann hier aber gerne ein Ohr riskieren.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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