Subway To Sally sind seit etwa drei Jahrzehnten aktiv und somit nicht nur Mitbegründer sondern wohl auch dienstälteste Truppe in dem musikalischen Sektor, der bis heute seine Blüten unter dem Namen Mittelaltermusik treibt. Sie selbst mögen die Bezeichnung nicht so gerne, sind sie schließlich schon lange aus dem Bereich herausgewachsen. Nach verschiedenen musikalischen Experimenten auf dem Vorgänger „HEY!“ besinnen sich die Potsdamer wieder auf ihre musikalischen Stärken und liefern ein Werk ab, wie es sich wohl gerade langjährige Fans wünschen. Dabei kopieren sie sich jedoch nicht selbst, sondern haben es geschafft, zwar traditionelle aber trotzdem frische und innovative Ideen hervorzuzaubern.

Einen nicht unmaßgeblichen Beitrag hierzu dürfte Violinistin Ally Storch geliefert haben, die bei aller Wertschätzung für Vorgängerin Frau Schmitt, es geschafft hat, die Musik der Band auf eine neue Stufe zu heben. Das lässt sich zum Beispiel sehr gut bei „Autumn“ heraushören, das rein instrumental ist und sehr gut ohne Gesang auskommt. Zudem gab er erstmals in der Bandgeschichte auch externe Hilfe beim Songwriting, vor allem von Hannes Braun (Kissin´ Dynamite). Trotzdem wurde nie die musikalische Herkunft aus den Augen verloren.

So gibt es wieder einmal sakral anmutende Chöre, harte, aber trotzdem tanzbare Riffs und tiefsinnige, beinahe schon philosophische Texte, die sich schnell ins Gehirn bohren. Hierbei sind auch wieder viele Seefahrer-Themen am Start, wie man sie bereits von Klassikern wie „Auf Kiel“ kennt und liebt. Auch die vorhandenen Balladen kommen gänzlich ohne irgendwelchen Kitsch aus. Subway To Sally haben es also geschafft, auf „Himmelfahrt“ den Spagat zwischen Alt und Neu perfekt hinzubekommen und eines der besten, wenn nicht sogar das beste, ihrer mittlerweile vierzehn Studiowerke aus dem Hut zu zaubern.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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