Nikki Sixx, der allseits bekannte Bassist der Oberliga-Formation Mötley Crüe, ist auch mit seinen Büchern kein Einzeltäter und in unserer Redaktion gerne gelesen. Mit dem aktuellen Wortschatz muss man allerdings etwas gemächlicher an eine Bewertung herangehen. Die Story zu den jungen Jahren des Musikers, bevor er zu seiner eigentlichen Stammband stieß, liest sich etwas schlechter. Das hat natürlich viele Gründe. Im Vordergrund steht für mich persönlich die Sprunghaftigkeit von einem Kontext zum anderen und das sogar mitten im Abschnitt. Da muss man durchaus die eine oder andere Passage zweimal lesen, um sich zu vergewissern, wo Nikki sich gerade gedanklich befindet. Viele Geschichten sind auch überhaupt nicht von Belang oder nur schlecht nachzuvollziehen, warum sie erzählt werden.

In den vielen Wirren wiederholen sich Aussagen des Öfteren, ohne das Erzählte zu vertiefen. Das ist in diesem teilweise konzeptlosen Umgang mit den frühen Jahren ohnehin kaum möglich. Das mag dem geschuldet sein, dass Nikki und seine Gefühlswelt noch etwas durcheinander zu sein scheint. Natürlich hat er die heile Welt nicht genossen, hat Vieles selbst verbockt und versucht nach seinen kleinkriminellen Jahren, der Zeit als Profimusiker und etlichen Exzessen seine Wurzeln zu finden. Ein unmöglicher Prozess, den ich als Deutscher, der aufgrund der Wirren des 2. Weltkrieges, selber kaum weiß wo die Wurzeln liegen, durchaus nachvollziehen kann. Da fehlt etwas im Leben.

Interessant wird für viele Leser wahrscheinlich erst der letzte Abschnitt des relativ kurzen Schinkens sein. Die Zeit, wo Nikki, ohne Hilfe seines Onkels Don Zimmerman (Chef von Capitol Records), in die ersten kleineren Erfolge gerät. Da fallen bekannte Namen von der Formation Quiet Riot, Sister (mit Blackie Lawless) und London. Mit der Band London ging es dann schließlich bergauf. Leider erfahren wir an dieser Stelle nichts über den Spagat zwischen London und Mötley Crüe, da das Ende ziemlich zackig abgerissen wird. Nur für Die-Hard Fans.

ISBN:978-3-85445-729-9

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak

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