Anlässlich des vierzigsten Jubiläums erscheint nun das Sonderheft zu Deutschlands wohl erfolgreichster Punk-Rock-Band. Die Bandgeschichte wird hier ziemlich chronologisch abgearbeitet. Den Rahmen hierfür bilden relativ gleichmäßige Artikel zu allen Studiowerken der Düsseldorfer. Zuerst erhält der Leser jedoch eine kurze Einführung in das Aufkommen der Punk-Welle in Deutschland, wobei der Hauptfokus natürlich auf die Rheinmetropole gerichtet ist. Die Vorgängerbands, aus denen Die Toten Hosen letztlich hervorgegangen sind, werden kurz gewürdigt. Außerdem kommen frühere Weggefährten wie Claus „Fabsi“ Fabian (Die Mimmis) und Jürgen Engler (Die Krupps) zu Wort.

Nun folgen die Artikel zu den einzelnen Werken, die aber immer auch die Entwicklung der Truppe im Auge behalten. Dabei werden zudem Krisen, Selbstzweifel oder verschiedene Phasen der Orientierungslosigkeit schonungslos offen gelegt. Die Entwicklung von technisch arg limitierten Punks hin zu der Mega-Rockband heutiger Tage lässt sich so recht gut verfolgen. Aufgelockert wird diese Chronologie durch verschiedene Einschübe, wie zum Beispiel einem Tourbericht über die erste Reise in die damalige U.d.S.S.R. Die Toten Hosen selbst kommen kaum zu Wort, wenn man mal von kurzen Interviews zur Bedeutung der Ramones und zu „Ballast Der Republik“ absieht. Wie zu erwarten ist dabei jedoch nur das Sprachrohr Campino präsent.

Abgerundet wird das Ganze noch mit einem Interview mit dem langjährigen Mannschaftsbetreuer von Fortuna Düsseldorf Aleksandar Sprengler, der die enge Nähe zwischen Band und Verein beschreibt. Für Statistiker gibt es dann noch eine kurze und unvollständige Auflistung diverser Vinyl-Raritäten, Fanartikeln, Büchern und Filmen, an denen Die Toten Hosen beteiligt sind. Ob die Erwähnung der Coverband Opium Fürs Volk notwendig ist, lass ich jetzt mal dahin gestellt sein, allerdings wird diese auch nur sehr kurz abgehandelt.

Das Ganze liest sich recht flüssig und ist sehr informativ, sofern das in diesem Rahmen überhaupt möglich ist. Insider werden hier nichts wesentlich Neues erfahren. Wer sich bisher allerdings noch nicht näher mit der Truppe beschäftigt hat (auch das soll es ja geben), erhält mit diesem Heft einen guten Überblick.

Note: Keine Wertung
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht