Von Suffersystem hatte ich doch neulich erst eine CD besprochen. Zwei Mitglieder der Band haben 2019 Defected Decay aus dem Boden gestampft, von denen nun das zweite Album auf CD und Vinyl in zwei Farben (weiß und blau) erscheint. Ihr Sound ist an den Death Metal der frühen Neunziger Jahre angelehnt. Es gibt zehn Tracks auf die Ohren, die meist schleppend gespielt und mit dezenten Gitarrenmelodien versehen sind und an Bolt Thrower erinnern. Der räudige, dreckige Gesang geht jedoch eher in Richtung Martin van Drunen (Asphyx, ex-Pestilence). Obwohl die musikalischen Vorbilder immer allgegenwärtig sind, kann man Defected Decay aber kein billiges Plagiat vorwerfen.

Dass das Tempo fast durchgehend gedrosselt ist, ist gar nicht schlimm. In diesem Fall funktioniert die Monotonie, ohne dabei zu langweilen. Die Produktion ist erdig, aber nicht schlecht. Das einzige, was mich ein bisschen stört, ist der etwas seltsam klingende Drumcomputer (vor allem beim Ride-Becken). Ansonsten hat das Hattinger Duo aber sehr solide Arbeit abgeliefert.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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