Sechs Jahre ist es bereits her, dass die bulgarischen Todesmetaller Eufobia uns ihr drittes, selbstbetiteltes Album vor den Latz geknallt haben. Ein Interview mit Gitarrist Niki Dochev Bojakov gab es ebenfalls, und der Saitenhexer überraschte mich damit, dass er meine auf Englisch gestellten Fragen in perfektem Deutsch beantwortet hatte, haha! Beim letzten Album fiel mir auf, dass die Songs alle relativ kurz sind und kaum an der Vier-Minuten-Grenze kratzen. Und das ist auch heute noch so. Von den zehn enthaltenen Tracks kommen hier lediglich die letzten beiden, „The Establishment“ und „Animal Farm“, knapp drüber. Ihre Musik soll wie ein Schlag ins Gesicht wirken und kurz und brutal sein. So ist es auch hier. Durch die kurzen Spielzeiten kommt die Band schnell auf den Punkt. Das heißt jedoch nicht, dass hier nicht auch viel passiert! Die Musiker sind fit an ihren Instrumenten, und die Songs sind technisch versiert vorgetragen, sehr groovig, aber auch mal mit rollender Doublebass.

Trotz der vielen Parts und Taktwechsel hat man aber nie das Gefühl, dass das Album überladen wäre. Ganz im Gegenteil: Es ist spannend, denn kaum hat man sich an einen Part gewöhnt, kommt auch schon der nächste dahergeballert! Man hat gar keine Zeit, sich mit Verschnaufpausen zu erholen, haha! Dennoch bleibt alles eingängig und nachvollziehbar. Obwohl viele ihrer Einflüsse bei alten Bands wie Death oder Rotting Christ liegen, klingen Eufobia, auch durch die druckvolle Produktion, dennoch zeitgemäß, vor allem durch das zwar getriggerte (aber dadurch nicht störende!) Schlagzeug, und sind nicht in der Vergangenheit stehengeblieben, so wie das heute bei vielen Retrokapellen der Fall ist. Ich hoffe, dass Eufobia auch über ihre Landesgrenzen hinaus etwas mehr Anerkennung bekommen werden, denn sie können locker mit den heutigen großen Bands mithalten! Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.    

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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