Blackened Thrash Metal ist ja deutlich weniger eng begrenzt als man eigentlich denkt. Der Unterschied zum Beispiel zwischen Nocturnal Graves und Bewitcher ist enorm (mag daran liegen das hier auch noch Death Metal im Mix enthalten ist). Wo Bewitcher oder Knife noch extrem melodisch vorgehen, wenn es um die Kompositionen oder den musikalischen Ansatz geht, da scheppert es bei Nocturnal Graves aus allen Rohren. Hier wird nicht lang gefackelt, hier wird alles in Schutt und Asche gerumpelt. Der Sound ist meilenweit von jeglicher Subtilität entfernt. Wo andere Blackened Thrash Metal Bands noch Einflüsse der New Wave Of British Heavy Metal verarbeiten, wird bei Nocturnal Graves der Neunziger Black Metal mit klassichem Death der alten Schule und etwas Thrash angereichert, um maximalen körperlichen und psychischen Schaden zu verursachen.

Wenn Vocalist Prain erst mal aus ganzem Herzen anfängt los zu Gurgeln und zu schreien, dann kriegt jeder waschechte Schwarzmetaller weiche Knie und feuchte Augen. Was das berserkerhafte Schlagzeugspiel von Nuclear Exterminator (selten so einen hübschen Namen gelesen) und das fette Riffing von Decaylust und Shrapnel angeht: hier klingt alles nach Hass und Verwüstung. Und solange das nur aus den Boxen kommt, lasse ich mich gern metallisch massakrieren.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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