Möglicherweise liegt es an den ständigen Besetzungswechseln, dass Coronatus immer noch eher wie ein Projekt als wie eine echte Band erscheinen. Auch diesmal hat sich das Besetzungskarussell gedreht und zwei neue Sängerinnen hervorgezaubert, die auf Anhieb harmonisch zusammen finden. Der Mezzosopran von Leni Eitrich und die bluesgefärbte Rockröhre von Moni Francis harmonieren sehr gut miteinander und bieten breitgefächerte Ausdrucksmöglichkeiten. Dadurch kommen solch unterschiedliche Songs wie das poppige und Tanzbare „Firedance“ und das beschwingte und fast schon Chanson-artige „Big City Life“ zusammen und erweitern den bisher gewohnten Sound. Auch folkige Elemente finden sich immer wieder mal. Die Grundlage bleibt dabei allerdings symphonischer Metal, der stark an die ersten Werke von Nightwish angelehnt ist.

Dieser Eindruck wird nicht nur durch die stimmliche Nähe von Lena Eitrich zu Tarja Turunen (ex-Nightwish) hervorgerufen. Die Stuttgarter machen auch nämlich keinen Hehl aus ihrer Inspiration, sondern weisen mit „Williwaw (A Musical Tribute To Nightwish)“ sogar ausdrücklich darauf hin. Warum sollte man Altbewährtes auch ändern? Inhaltlich geht es im weitesten Sinne wieder einmal um die Natur und ihre Mysterien und Bedeutungen. Allerdings erschließt sich mir nicht wirklich der Sinn, warum man die ganze Scheibe dann auch noch in der Instrumentalversion beifügen muss. Schließlich käme ja auch keiner auf die Idee, so etwas ohne Gitarre oder Schlagzeug zu machen, zumal der Gesang hier ein wichtiger und prägender Bestandteil des Ganzen ist. Aber jeder wie er mag.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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