ANTIM SANSKAR - SAME


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2021
Running Time:42:31
Kategorie: Import
 

Antim Sanskar kommen aus dem für Metal exotischen Indien und spielen eine Mischung aus Atmospheric Doom- und Black Metal… irgendwie… aber irgendwie auch nicht… Ursprünglich handelte es sich hierbei um ein Soloprojekt. Mitterweile sind sie aber offiziell zu zweit. Als drittes Mitglied ist bei Metal Archives außerdem Gitarrist Riccardo Veronese von Aphonic Threnody erwähnt, einer der ersten Bands überhaupt, die ich vor zehn Jahren für CROSSFIRE interviewt habe. Mit diesen hat man aber musikalisch hier nichts gemeinsam. Von der ersten Drei-Track-EP „The Final Path“ aus dem Gründungsjahr 2019 wurde hier nichts mehr verwertet. Das selbstbetitelte, in Eigenregie erschienene Debüt-Album enthält insgesamt sieben neue Stücke, wobei es auch ein Intro und ein Zwischen-Intro gibt. Unterm Strich stehen eigentlich also nur fünf Tracks, die es mit jeweils fünf bis neun Minuten locker auf Albumlänge bringen. Die Musik ist sehr abwechslungsreich. Die Mucke ist stellenweise groovig und klingt durch den Drumcomputer etwas steril, sorgt aber auch dafür, dass hier eine obskure Atmosphäre aufkommt.

Außerdem gibt es Akustik-Gitarren, Flüstergesang, aber auch cleane Vocals, seichte Pianoklänge, melancholische Streicher und vieles mehr. „Window Of Doom“ erinnert an frühe Paradise Lost und My Dying Bride, „DRC” scheint von alten Anathema inspiriert zu sein, und die Riffs des Abschlusstracks „Die, Decay, Disintegrate“ gehen eher in Richtung Morbid Angel, der tiefe Growlgesang klingt dabei schön räudig und böse. Hier gibt es keine zwei Tracks, die sich ähneln. Das sorgt zum einen für einen eigenwilligen Sound, der in keine richtige Schublade passen will und nur schwer Zugang für mein Gehör findet, zum anderen zeigt es aber auch, dass die Band viele facettenreiche Ideen hat und voller Tatendrang steckt. Die Produktion ist recht abenteuerlich. Die Gitarren klingen irgendwie rostig und der Drumcomputer durchschlagsschwach. Dennoch kann ich diesem kauzigen Metal-Exoten so einiges abgewinnen. Kann man gut hören, wenn man obskuren Düster-Metal mag. Man sollte aber auch dringend als geneigter Hörer über den viel zitierten Tellerrand hinausschauen können.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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