BURGES / GRÄNZER / SCHADE - JENSEITS SCHILLERNDER WELTEN – FARBEN DER LIEBE


Label:GRENZTON
Jahr:2021
Running Time:60:50
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Musik für die Kleinkunstbühne...das ist starker Tobak. Da muss man erst mal reinkommen. Der erste Eindruck den die drei Protagonisten, Pianistin und Sängerin Katharina Burges, Autor und Interpret Torsten Gränzer, sowie Perkussionist und Klangdesigner Göran Schade, bei mir hinterließen, erinnerte mich an Michael Nyman (englischer Komponist für Kinofilme). Doch man muss die musikalische Sichtweise erweitern. Also zumindest hin zu einem Gemisch aus Jazz, Spoken Word. Art-Performance, Weltmusik, Chanson und Folk. Ich denke mit dem Umriss bin ich noch lange nicht angekommen aber man kann sich vielleicht ein kleines Bild des Klangkosmos´ schaffen. Natürlich ist man thematisch mitten im Leben und setzt auch tonal die Ups und Downs in Szene. Mal mit einer beißenden Euphorie, mal mit einer Schwermut die ihresgleichen sucht. Ja, es gibt positive und negative Aspekte.

Ich bevorzuge die Stimme von Frau Burges. Ihre Kraft und Intensität spült alles fort. Das sanfte Gesäusel von Herrn Gränzer, kann ich leider nichts abgewinnen. Auch dann nicht wenn er, wie auf „Der Dienst“ eher aggressiver à la Till Lindemann (Rammstein) ertönt. Wie dem auch sei. Man ist verwurzelt in den Bar-Gesangs-Extasen der 20er Jahre und den ausufernden Konzepten. Man nutzt die Klänge Lateinamerikas und etwas „Wildes“ einkehren zu lassen und dem Haut-Thema „Liebe“ stets gerecht zu werden. Wer hier zugreift muss sich auf ein Abenteuer zu lassen. Ich selber hätte mit nur etwas mehr Spaß und weniger ernst gewünscht und ein bißchen mehr Spannung und Abwechslung innerhalb der einzelnen Kompositionen. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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