MINAS MORGUL - HEIMKEHR


Label:TROLLZORN
Jahr:2021
Running Time:45:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Abwechslungsreichtum gibt es bei Minas Morgul derzeit eigentlich nur im Bandgefüge. Rein musikalisch schippern die Pagan-Metaller aus Frankfurt (Oder) wie gewohnt im Fahrwasser von Varg und Equilibrium, deren Sänger Robse Dahn dieses Werk auch eingesungen hat. Allerdings ist seine Bandmitgliedschaft schon vor der Veröffentlichung wieder Geschichte. Mit ihn zusammen wurden auch Jen und Janko Jentsch von den Ur-Mitgliedern Berserk und Saule vor die Tür gesetzt. Ursache für diesen Knall sollen wohl massive „unüberbrückbare“ Differenzen und Streitigkeiten gewesen sein, die sich wahrscheinlich an Sound und Mix der neuen Scheibe entzündet haben dürfte. Womit wir wieder bei der Musik wären. Die grundsätzliche Ausrichtung, also deutschsprachiger Pagan Metal mit viel Pathos, hat sich nicht geändert und bietet somit nichts Neues. Mit dem Mix und dem daraus resultierenden Sound komme ich, wie wohl auch einige der Beteiligten, nicht so ganz klar.

Offensichtlich ist man bei der Produktion ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, wobei übermäßiger Hall im Ergebnis zu einem undifferenzierten und deshalb matschigen Sound führt. Manche Gitarrenmelodien und auch der Gesang gehen dabei etwas unter, was das Hörerlebnis doch arg trübt, zumal auch das Schlagzeug manchmal ziemlich drucklos klingt. Auf diesem Wege hat man das prinzipiell gute Songmaterial durch den misslungenen Mix regelrecht versaut. Auch textlich ist leider nicht alles im grünen Bereich. Bei Zeilen wie „Teufel, Teufel Über Alles, Über Alles Auf Der Welt“ sträuben sich mir jedenfalls die Nackenhaare. So rutscht man in der öffentlichen Wahrnehmung ganz schnell in eine politisch zweifelhafte Ecke, in der man sich selbst wahrscheinlich nicht so gerne wiederfinden möchte.

 

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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