RAINALD GREBE - POPMUSIK


Label:TONPRODUKTION
Jahr:2021
Running Time:44:00
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Eine Mischung aus Trio und Helge Schneider meint meine Freundin aus dem Off. Tja, so könnte man den Minimalismus in der Instrumentierung und dem Gesang, zumindest auf den ersten beiden Beiträgen, deuten. Lieder zwischen Witz und Kunst? Seit über zwanzig Jahren ist der Protagonist auf verschiedenen Bühnen als Kabarettist, Sänger, Schauspieler und Regisseur zu Hause. Aber er kann auch, wie auf „Meganice Zeit“, den politischen Finger erheben. Da kommt er Herrn Konstantin Wecker schon recht nah. Der Liedermacher aus Frechen nutzt auf „Pomusik“ alles was aus der Neuen Deutschen Welle, bis zurück zu den elektronischen Mustern von Kraftwerk, machbar war. Auch seine stoische Gesangsart dient den Keyboard-Klangfarben jener frühen 80er-Jahre. Die intensiven Lyrics erinnern mich an das Konzept von Hagen Rether. Dabei kommen mir etliche musikalische Anleihen recht bekannt vor. Das geht bis zur in Deutsch gesungene Cover-Version „Die Rose“, im Original von Bette Midler („The Rose“). Aber egal was hier in Angriff genommen wird, die Ernsthaftigkeit bleibt der Chansonnier schuldig. Nehme ich den hohen Level des gesungenen Wortes, hat mich Herr Grebe sicherlich auf seiner Seite. Musikalisch muss man allerdings so einige Fehltritte verkraften. Popmusik ist seine Sache nicht, egal was der Albumtitel suggeriert. Diese Performance gehört eher ins „Nightwash“-Programm, wo der gute Mann ja fast zu Hause ist.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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