Über Nathr weiß man irgendwie noch nicht allzu viel. Erst 2020 gegründet, legt dieses norwegische Trio hier ihre erste EP überhaupt hin. Sie enthält vier Songs und bietet trägen Funeral Doom-/Black Metal. Das Tempo ist schleppend. Das Schlagzeug klingt programmiert. In diesem Fall stört mich dies aber nicht, sondern es sorgt eher dafür, dass die Kälte der Musik so gekonnt eingefangen wird. Intros mit Windgeräuschen tragen ebenfalls zu einer düsteren Atmosphäre bei, sorgen hin und wieder auch mal für Ambient-Flair. Die Musik ist zwar nicht schlecht, aber unterm Strich etwas nichtssagend. Das liegt vor allem daran, dass es nicht mal einen Weckruf in Form einer Blastbeat-Passage oder ähnliches gibt. Man versinkt in stumpfer Trägkeit. Über allem thront jedoch der richtig geile, fiese Kreischgesang von Frontmann Lord Nathas. Die dünne, minimalistische Produktion passt gut zur dargebotenen minimalistischen Musik. Kann funktionieren, aber wohl nur, wenn man wirklich auf trägsten Funeral Doom steht. Ich bin jedenfalls froh, dass diese EP nach dreiundzwanzig Minuten vorbei ist und ich mich nicht durch ein siebzigminütiges Full Length-Monster durchkämpfen muss. Der musikalische Ansatz von Nathr gefällt mir aber durchaus!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht