Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Groovenom immer noch auf der Suche nach ihrem eigenen Stil sind. Nachdem sie von Englisch auf Deutsch umgeschwenkt sind, hat die Truppe jetzt weg von albernen Eskimo Callboy-Einflüssen eine gewisse Ernsthaftigkeit gefunden, die eher an Callejon angelehnt ist. Trotzdem ist das Gemisch immer noch kunterbunt. Die Mischung aus Metalcore, Gothic und Neuer Deutscher Härte bis hin zum Elektro-Pop erfordert vom Hörer viel Offenheit und Toleranz. Man könnte jetzt böswillig von Orientierungslosigkeit oder wohlwollend von Experimentierfreude sprechen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Die Hinzunahme der Gastmusiker Neill Freiwald (Erdling), Vanessa Katakalos (Aeverium) und Christoph Wieczorek (Annisokay) bereichern die Kompositionen einerseits ungemein, verstärken aber anderseits den Eindruck, dass die Jungs immer noch auf der Suche nach ihrer eigenen musikalischen Nische sind. Wer bereit ist, sich auf diesen wilden Stilmix einzulassen, dürfte nicht enttäuscht werden.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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